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Auf den Spuren der Indios

Guarani-Indianer in Rio de Janeiro

Indios - die "unwirklichen Bewohner" von Rio de Janeiro

Auf den Spuren der Indios

"Unwirkliche Bewohner" - der Titel des 2013 erschienenen brasilianischen Romans von Paulo Sott beschreibt die Wahrnehmung der indigenen Bevölkerung in Brasilien bis heute.

Zählen die indigenen Völker doch zu den "eigentlichen Brasilianern", den Ureinwohnern des Landes mit ihren zahlreichen verschiedenen Stammesgruppen, hat sich bis heute die Bevölkerungszahl erschreckend reduziert. Heute werden die Indios nur noch als eine ethnische Minderheit wahrgenommen, deren Tradition und Kultur in den Hintergrund rückt.

Doch in den letzen zwei Jahren gab es durch die Ausrichtung der WM 2014 in Brasilien und den Bau des Fußballstadions in Rio de Janeiro immer wieder einen Medienaufschrei um die Unterdrückung der Indios und deren Missachtung im Land. Doch nun wird es wieder sehr leise um die Not der indigenen Bevölkerung. Zahlreiche Hilfsorganisation wie Survivol international und Menschrechtler kämpfen für die Rechte der Indios und den Erhalt ihrer indianischen Traditionen und Lebensweisen. Welche indigenen Stämme heute im Bundesstaat Rio de Janeiro noch leben und wo diese heute noch vorwiegend anzutreffen sind, sind eine Erwähnung an dieser Stelle wert. Zudem erhalten Sie Tipps, wo Sie noch mehr über die Lebensweise der indigenen Stämme erfahren können.

Guarani - der größte Indianerstamm in Rio de Janeiro

Täglich begegegnen Sie einem Indio beim täglichen Schlendern durch die Stadt von Rio de Janeiro oder erblicken bei Ausflügen ins Umland ganze Idianersiedlungen am Straßenrand. Schnell wird klar, dass die Not der indigenen Bevölkerung groß ist. Zahlreiche Insitutionen und Behörden versuchen immer wieder die genaue Zahl der vorherrschenden indigenen Stämme und deren Wohnorte zu erfassen. Dies geschieht jedoch vorwiegend über die ausgewiesenen Reservate der Regierung, wobei die Dunkelziffer der in den Armenvierteln, den sog. Favelas, lebenden Indios nicht zu unterschätzen ist.

Heute zählt Brasilien laut der Hilfsorganisation Survival international insgesamt 900.000 Indios, die sich nochmals auf 240 indigenen Untergruppen aufteilen und 0,4 % der Gesamtbevölkerung Brasiliens ausmachen. Mit 51.000 gezählten Stammesmitgliedern (2009) bilden die Guarani-Indianer mit seinen Untergruppen Kaiowá (31.000), Ñandeva (13.000) und Mbya (7.000) den größten indigenen Volkstamm in Brasilien. Laut einer Volkszählung der Funasa 2010 leben in Rio de Janeiro allerdings nur noch 567 Indios, die dem Volksstamm der Guarani Mbya angehören und mit 94% den größten indianischen Stamm im Bundesstaat einnehmen. Sie leben laut offiziellen Angaben heute vorherrschend in Dörfern südlich von Rio de Janeiro entlang der Atlantik Küsten sowie im angrenzenden Regenwald (Muta Atlantika).

Quellen: Anzahl der indigenen Bevölkerung wurden den offiziellen Angaben der Hilfsorganisation Survival international sowie dem BrasilienPortal von sabiá brasilinfo entnommen.

Lebensorte der Indios heute: Indigene Schutzgebiete

Seit jeher wurden die Indios mit dem Auftauchen der „Weißen" im 15. Jahrhundert immer wieder von ihrem Land vertrieben – und dies bis heute. Früh erkannt wurde die Notwendigkeit der gesetzlichen Regelung für den Landbesitz. Deshalb wurden bereits ab den 90er Jahren aufgrund des zunehmenden Tourismus und Industrialisierung erstmals komplette Territorien gesetzlich den Guarani zugeordnet. Weitere kamen im Laufe der letzten Jahrzehnte durch inoffizielle Absprachen mit verschiedenen Landbesitzern hinzu. Dennoch sind die offiziell ausgewiesenen Flächen noch viel zu wenig, weshalb zahlreiche Indianer auf Straßen oder in Armenvierteln der großen Städte von Rio de Janeiro leben.

Hier ein geographischer Auszug der sieben ausgewiesenen Territorien in Rio de Janeiro von heute.

  1. Arandu Mirim (Saco de Mamanguá)
  2. Arapongaindige
  3. Bracui
  4. Cabo Frio
  5. Camboinhas (Tekoa Itarypu)
  6. Parati-Mirim
  7. Rio Pequeno

Quelle: Website der Comissão Pró-Índio de São Paulo.

Besuch von Indianerschutzgebieten

Das auswärtige Amt rät bei Besuch eines Indianerschutzgebietes vorab eine offizielle Genehmigung über die FUNAI (Nationale Indianerstritftung) einzuholen. Sollte jedoch eine Person sich ohne Erlaubnis in den ausgewiesenen Schutzzonen aufhalten, werden Ausrüstungen beschlagnahmt. Darüber hinaus drohen hohe Geldbußen. Auf der offiziellen Seite der brasilianischen Botschaft in Berlin finden Sie weitere Hinweise zu Lebens-, Arbeits- und Reisebedingungen.

Museu do Índio

Erfahren Sie mehr über die Indios in Rio de Janeiro-Stadt

Wenn Sie nicht in die Tiefen des Regenwaldes vordringen möchten, aber trotzdem mehr über die Lebensweisen der Indios vor Ort erfahren möchte, bietet sich die Gelegenheit, das indianische Museum (Museo do Índio) direkt in Rio de Janeiro-Stadt zu besuchen. Das Museum wurde auf Initative der FUNAI (nationalen Indianer Stitfung) errichtet und bietet eine hervorragende Einführung in die wirtschaftlichen, religiösen und sozialen Lebens der brasilianischen Ureinwohner. Eine große Bandbreite verschiedenster Multimedia-Ausstellungen (14.000  Objekten, 50.000 Fotos und 200 Tonaufnahmen, 16.000 Büchern lokaler und ausländischer Autoren) erzählen mehr über das Leben der Indios in Rio de Janeiro.

Museo do Índio
Adresse:
Rua das Palmeiras 55
Rio de Janeiro Stadt , Brasilien
Web:
http://www.museudoindio.gov.br/
Öffnungszeiten:
Di-Fr: 9.00 bis 17.30 Uhr
Sa, So 13:99 bis 17.00 Uhr
Telefon:
+55 3214 8736
Preise:
Eintritt R $ 3

Hilfsorganisation zum Schutz der indigenen Völker

Weitere Informationen erhalten Sie auch auf der offiziellen Website der Hilfsorganisation Survival International. Dort finden Sie ausführliche Beschreibungen und Videos über Guarani-Indios in Rio de Janeiro. Survival International ist eine global wirkende Organisation, die sich weltweit für den Schutz und die Rechte der indigenen Bevölkerung einsetzt. Lesen Sie mehr über die Hilfsleistungen von Survival International und ergreifen Sie gleich selbst die Initiative z.B. mit einem Brief an die brasilianische Regierung.

Praktikum in Brasilien

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Realisiere Deinen Traum vom Auslandspraktikum in Brasilien

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Ob als Schulabgänger, Student oder Uni-Absolvent: mit einem Auslandspraktikum sammelst Du wertvolle Berufserfahrung, erhältst Einblicke in den internationalen Arbeitsmarkt und vertiefst Deine (vorhandenen) Sprachkenntnisse.

Ein Praktikum in Rio de Janeiro – die beste Lebensschule

Daneben dient ein Auslandsaufenthalt der Entwicklung Deiner Persönlichkeit. Gerade Soft Skills und interkulturelles Verständnis sind im Berufsalltag sehr gefragt. Ein Praktikum in Brasilien ist die beste Lebensschule. Neben einer fremden Mentalität musst Du Dich auch mit anderen Arbeits- und Lebensgewohnheiten sowie einer bisweilen chaotisch wirkenden Organisationsstruktur auseinander setzen. Dafür wirst Du im Laufe Deines Aufenthalts in Brasiliens Hauptstadt deutlich an Gelassenheit, Improvisationstalent und Kreativität hinzu gewinnen. Deutsche Gründlichkeit gepaart mit brasilianischer Lebenskunst und sehr guten Portugiesisch-Kenntnissen ist ein echter Wettbewerbsvorteil bei der späteren Jobsuche und ein außergewöhnlicher Baustein in Deinem Lebenslauf.

Ein Praktikum in Rio de Janeiro zu organisieren ist nicht ganz unkompliziert. Der Aufwand lohnt sich aber in jedem Fall. Unsere Insider-Tipps und Links helfen Dir hoffentlich dabei, Deinen Traum vom Auslandspraktikum in Rio erfolgreich in die Tat umzusetzen.

Voraussetzungen für ein Auslandspraktikum in Rio

Generell ist bei einem Auslandspraktikum in Brasilien Folgendes zu beachten: das Mindestalter ist 18 Jahre, erste Portugiesisch-Kenntnisse sind von Vorteil, aber häufig nicht verpflichtend. Viele Firmen bevorzugen eingeschriebene Studenten und Absolventen entsprechender Hochschulstudiengänge. Die genauen Voraussetzungen für Praktika in Rio finden sich meist in den Stellenausschreibungen der brasilianischen Unternehmen oder sind dort per Email erfragbar. Insider-Tipp: Viele Jobangebot für ein Praktikum in Rio de Janeiro sind auf deutschen Websites ausgeschrieben. Ist eine Stellenausschreibung auf deutsch, kannst Du meist auch eine deutsche Bewerbung versenden. Sofern Du über Portugiesisch-Kenntnisse verfügst, empfehlen wir immer direkten Kontakt mit dem Personalverantwortlichen der Firma aufzunehmen. Ein Lebenslauf auf Portugiesisch macht zusätzlich Eindruck. Hast Du noch keine Portugiesisch-Kenntnisse vorzuweisen, solltest Du Dich auf Englisch bewerben und die Mail-Korrespondenz auf Englisch führen.

Im Allgemeinen gelten die folgenden Visa-Regeln: für Studien-Praktika bei brasilianischen Firmen oder Organisationen mit einer maximalen Dauer von 90 Tagen, benötigen deutsche Staatsbürger in der Regel kein Visum. Es genügt ein gültiger Reisepass mit Mindestgültigkeit von sechs Monaten ab dem Tag der Einreise. Die Universität Erlangen hat dazu eine gute Zusammenfassung zu Visa-Bestimmungen für Studenten erstellt, die wir an dieser Stelle gerne verlinken.

Dauert das Praktikum in Brasilien länger als drei Monate (90 Tage) oder handelt es sich um ein freiwilliges, studienunabhängiges Praktikum, ist ein Visum beim brasilianischen Generalkonsulat zu beantragen. Insider-Tipp: Wir empfehlen in jedem Fall – auch bei Praktika mit weniger als 90 Tagen – vorab die gültigen Visa-Bestimmungen beim brasilianischen Generalkonsulat zu erfragen.

Praktikumsoptionen in Rio de Janeiro

Wichtig ist die Praktikumsplanung: in welche Richtung soll Dein Praktikum gehen? Möchtest Du die Arbeitsabläufe in einem brasilianischen Wirtschaftsunternehmen kennen lernen? Insbesondere in den Branchen Tourismus, IT und (Online-)Marketing werden interessante Praktikumsstellen angeboten. Weitere Informationen und Stellenausschreibungen für Brasilien findest Du hier:

Daneben bieten auch deutsche Stiftungen (Konrad-Adenauer, Heinrich-Böll) und Organisationen (Goethe-Institut, AHK Brasilien) regelmäßig unentgeltliche Praktika an. Im Gegenzug erhältst Du spannende Einblicke in die deutsch-brasilianische Zusammenarbeit. Nützliche Links für Dich:

Wenn Du lieber für eine soziale Einrichtung tätig sein möchtest oder ein Sozialpraktikum absolvieren musst, findest Du in Rio de Janeiro ein breites Betätigungsfeld. Das Einkommensgefälle in Brasilien ist groß, weshalb das Land und insbesondere die Metropolen Rio de Janeiro und Sao Paulo mit einigen sozialen Problemen zu kämpfen haben. Die meisten Praktika im Sozialbereich konzentrieren sich auf die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen aus den Favelas. Strahlende Gesichter und leuchtende Augen sind die schönste Bestätigung für sinnvolle Arbeit.

Rio Insider-Tipp: auch Google hilft bei der Praktikumssuche weiter. Am besten gibst du in die Suchmaske die gewünschten Suchbegriffe ein, wie „Praktikum in Rio de Janeiro“. Daneben finden sich auf den großen Jobbörsen wie monster.de oder jobisjob.de regelmäßig Angebote zu Auslandspraktika in Brasilien.

Vorbereitung auf den Aufenthalt in Brasilien

Damit Dein Praktikum in Rio de Janeiro ein voller Erfolg wird, machst Du Dich optimalerweise noch mit der Geschichte, den landestypischen Gepflogenheiten und kulturellen Sitten Brasiliens vertraut. Im brasilianischen Berufsalltag wird Dir das viele Türen und Herzen öffnen. Klick einfach auf Benimmregeln für Brasilien.

Viel Erfolg bei Deiner Praktikumssuche und dem Aufenthalt in Brasilien wünscht das „Erlebnis-Rio-de-Janeiro-Team“.