Skip to main content

Favelas-Führungen

Straßenszene in der Favela da Rocinha (Rio de Janeiro)
Rio de Janeiro – einmal anders - Sightseeing in der Favela

Favelas-Führungen

„Wo viel Licht ist, sind auch viel Schatten.“

Nicht nur in der Hochphase vor der Fußball-Weltmeisterschaft, kann sich Rio de Janeiro diesem Sprichwort nicht entziehen. Allein beim Namen dieser brasilianischen Stadt kommen einem automatisch Bilder von den weißen Sandstränden (Copacabana: Informationen über die Copacabana in Wikipedia, dem Zuckerhut, der Christus-Statue (Monumento Cristo Redentor: Wikipedia-Informationen zur Christus-Statue, das Samba-Festival (RIO CARNIVAL: The Guide for Carnival in Rio de Janeiro) und - klar - die Fußball-Weltmeisterschaft im Juni in den Sinn.

Favelas-Führungen für Touristen

Abseits der touristischen Pfade wollte ich das weniger bekannte und oft verdrängte „andere“ Rio kennenlernen. Im Internet stieß ich dann bei meiner Recherche erstaunlicherweise auf einige Anbieter von unterschiedlichsten Besichtigungstouren durch einige Favelas, den sogenannten Favelas-Touren (z.B.: Favela-Tour-Anbieter auf tripadvisor). Anfänglich skeptisch, las ich mir die Kommentare und Bewertungen aufmerksam durch und entschied mich letztlich das Wagnis einzugehen, und nahm an einer geführten Tour durch die Favelas, den Armenvierteln von Rio, teil. Ein wichtiger Grund für mich war, dass die Favelas finanziell und materiell durch die Anbieter unterstützt werden, ein weiterer Grund war die „relative“ Sicherheit während der Tour selbst. Was früher lebensgefährlich gewesen ist, hat sich durch die erheblich verstärkte Polizeipräsenz, zumindest in den südlichen Bezirken, bedeutend verbessert. Schließlich wollte man zur Fußball-WM und den Olympischen Spielen 2016 den Drogenhandel und die kriminellen Banden aus den Favelas vertreiben.

Favelas entdecken

Gustavol, unser junger Stadtführer, kam selbst aus einer Favela (Pereira da Silva) und konnte somit einiges über die Geschichte, die Menschen, die soziale Struktur und auch zu Drogen und Bandenkriminalität erzählen. Er führte uns durch verwirrend viele schmale Gassen, über unzählige Treppen durch ein riesiges Häusermeer. An den allgegenwärtigen Müll, den Verfall und das abenteuerliche Kabelgewirr der Stromleitungen über den Köpfen gewöhnt man sich mit der Zeit. Neben den vielen durchweg freundlichen Menschen, denen wir auf der Tour begegneten, fand ich am beeindruckendsten den atemberaubenden Blick über die gesamte Favela vom Dach einer Hütte, die wir durch die guten Kontakte unseres Führers betreten durften.

Favelas-Eindrücke

Für den Normalo-Touristen ist es allerdings erschreckend zu erleben, in welch ärmlichen Verhältnissen die Menschen hier - als Kontrast zum prosperierenden Zentrum - leben. Nichtdestotrotz blüht zwischen den Baracken und in den verwinkelten Labyrinthen der Hütten das Leben. Nicht immer funktioniert die Strom- oder Wasserversorgung, die Leute haben sich darauf eingestellt mit weniger auszukommen. Mittlerweile auch an die steigende Zahl von Touristen, die diese Favelas-Touren buchen und durch „ihre“ Straßen laufen.

Mein Fazit:

Wer also Rio von einer etwas anderen Sichtweise aus betrachten möchte, dem kann ich nur diese Favelas-Touren empfehlen. Dort erlebt man die anderen „Schlüsselorte“ der großen Stadt und erfährt in einer ungezwungenen Atmosphäre viel von der Lebensweise und der Freundlichkeit der Bewohner dieser Viertel. Über Youtube findet man auch noch sehr schöne Beiträge zum Thema Favelas für Touristen: Rio für Fortgeschrittene - Favelas im Aufbruch (Doku auf Youtube) oder Mitten in einer Favela in Rio: Armenviertel als Touristenmagnet (Video auf Youtube).

Brasilien mit dem Auto erkunden

Brasilien und Rio mit dem Auto erkunden
Es ist lohnend, Brasilien mit dem Auto zu erkunden!

Brasilien mit dem Auto erkunden

Jedoch sollte die Tour gut vorbereitet sein.
Die folgenden Tipps können bei der Planung Ihres Urlaubs helfen.

Viele Touristen, die Ihren Urlaub in Brasilien planen, beschränken sich dabei auf wenige Städte, wie zum Beispiel Rio de Janeiro. Wenn jedoch ein längerer Aufenthalt in Brasilien geplant wird, sollte man ruhig mehr als nur die typischen, touristischen Ziele und großen Städte wie Rio de Janeiro dieses überaus vielseitigen Landes ansteuern. Ideal kann man das Land mit all seinen Facetten erleben und sich selbst frei bewegen, wenn man das Land oder die Stadt Rio de Janeiro mit dem Auto erkundet.

Als Führerscheinneuling ist es auf keinen Fall zu empfehlen, ohne Fahrpraxis auf den Straßen von Rio de Janeiro unterwegs zu sein. Denn oft ist Fahrpraxis in Form von schneller Reaktion gefragt, ohne das eigene Fahrzeug physikalisch zu überschätzen. Da zieht ein überholender Autofahrer direkt vor einem rechts rein, nur um dort dann nach rechts ab zu biegen. Oder bei einer Vollbremsung auf der Gegenfahrbahn kommt plötzlich der leere Sattelauflieger eines Lastzug einem quer entgegen.

Doch wenn man mit dem Auto durch Brasilien reist oder durch die Stadt Rio de Janeiro fährt, bietet das einem die Chance, zügig und flexibel vorwärts zu kommen und gleichzeitig zahlreiche Eindrücke zu sammeln. Da in den meisten größeren Städten wie Rio de Janeiro namhafte Autovermieter ansässig sind, ist es wirklich einfach, sich einen Mietwagen schon am Flughafen von Rio de Janeiro anzumieten. Allerdings ist es jedoch sinnvoll, ein solches Auto bereits vor Reiseantritt zu reservieren, denn über diesen Weg kann man häufig nicht nur Geld sparen, sondern man stellt auch sicher, dass das gewünschte Mietfahrzeug bei Ankunft sofort auf einen wartet. Es reicht in Rio oftmals vollkommen aus, volljährig zu sein und einen internationalen Führerschein zu besitzen, um ein Fahrzeug auszuleihen.

Die Straßen in Brasilien und in Rio

In nur wenigen Ländern können die Straßen so verschieden sein wie in Brasilien: Einige Autobahnen befinden sich in einem hervorragendem Zustand, wo bei dem einen oder anderem auch Neid aufkommen könnte. Doch das ist nicht überall so. Anderen Ortes bietet sich ein ein katastrophales Straßenbild. Die Straßen um die Stadt Rio de Janeiro sind recht gut ausgebaut und die Stadt selbst ist gut über die Autobahn erreichbar. Doch innerhalb von Rio de Janeiro sind die Straßen recht häufig überlastet. Die Straßenverkehrsregeln sind für Europäer gewöhnungsbedürftig, denn z.B. wechseln in Rio de Janeiro die Einbahnstraßen je nach Tageszeit die Richtung und Ampeln haben oft nur eine dekorative Bedeutung. Eine genaue Routenplanung in Rio ist daher sehr empfehlenswert: Über das Internet ist es möglich, zumindest für Fernverbindungen die Straßen zu ermitteln, welche sich in einem guten Zustand befinden. Zudem ist es ratsam, sich weitere Informationen vor Ort einzuholen und sich zusätzlich persönlich dort nach den besten Verbindungen zu erkundigen. Außerdem ist es eine clevere Wahl, beim fahrbaren Untersatz auf einen geländegängiges Fahrzeug zu setzen. Natürlich bleibt die Wahl jedem selbst überlassen, doch in einigen Regionen werden Sie den Komfort eines Geländewagens sehr zu schätzen wissen!

Hinweise zur Sicherheit

Die Sicherheit beim Autofahren auf brasilianischen Straßen spielt gleich in zweierlei Hinsicht eine große Rolle: Zum einen wäre da die Verkehrssicherheit, die ganz und gar nicht mit der deutschen zu vergleichen ist. Die Verkehrsteilnehmer halten sich nicht unbedingt an die Regeln. Daher gilt besonders in Städten wie Rio de Janeiro: Fahren Sie sehr achtsam und vorsichtig, um in plötzlich ungewohnten Situationen möglichst schnell reagieren zu können. Es gibt noch ein zweites Sicherheitsrisiko, leider dreht es sich hierbei um die immer noch vorkommenden Überfälle auf Autos. Am sichersten ist man unterwegs, wenn man stets die Türen verriegelt lässt und auf viel befahrenen Verkehrswegen unterwegs ist. Mein Tipp: Vor Fahrtantritt bzw. jeder Etappe empfiehlt es sich, vertrauenswürdige Personen (beispielsweise die Angestellten von Hotels) nach sicheren Straßen, auch in Rio de Janeiro, zu fragen. Zudem sollten Sie es vermeiden, auf wenig befahrenen Routen anzuhalten, auch wenn Sie von anderen Verkehrsteilnehmern darum gebeten werden. Ganz wichtig: Nachts ist es äußerst riskant anzuhalten.

Jede Tankgelegenheit nutzen

Auch über das Tanken in Brasilien sollten sie ausreichen informiert sein! Einige Urlauber haben beispielsweise die Befürchtung, an einigen Tankstellen keinen hochwertigen Kraftstoffe zu erhalten. Jedoch ist es generell um die Kraftstoffqualität gut bestellt, die Qualität von Ethanol-Sprit und Autogas ist sehr häufig vollkommen in Ordnung – allerdings ist das wesentlich größere Problem die Verfügbarkeit. Während in Großstädten wie Rio de Janeiro ausreichend Tankstellen vorhanden sind, wird es außerhalb von Rio de Janeiro etwas schwieriger, da die Wegstrecken zwischen den einzelnen Tankstellen teilweise extrem groß sein können. Teilweise muss man mehrere hundert Kilometer fahren, bis man die nächste Tankstelle erreicht. Deshalb empfiehlt es sich besonders in ländlichen Regionen, bei jeder Gelegenheit den Tank zu befüllen.

Cidade Maravilhosa

Urca - Cidade Maravilhosa
Informationen rund um Rio de Janeiro!

Cidade Maravilhosa

Rio mit seinen mehr als 6 Millionen Einwohnern im Stadtgebiet ist die zweitgrößte Stadt Brasiliens und in den vergangenen und letzten 50 Jahren hat sich die Einwohnerzahl so gut wie verdoppelt. Die gesellschaftlichen Probleme, die daraus entstanden sind, werden in den vielen Armenvierteln sehr offensichtlich.

Ringsum um die Randgebiete und die Berghänge der Millionenmetropole findet man die sogenannten "Favelas".

Hier wohnen in relativ primitiven Behausungen die armen Bevölkerungsschichten, Menschen, die oftmals als billige Arbeitskräfte in den Wohnungen und Häusern der Mittel- und Oberschicht als Hausmädchen "Empregadas" angestellt sind oder die als Strand-Verkäufer, Schuhputzer, in Supermärkten als Tüten-Packer oder selbsternannte Parkeinweiser für einen Hungerlohn arbeiten.

Rund 20% der Stadtbevölkerung lebt mittlerweile in den Favelas von Rio.

Die beängstigenden Gegensätze zwischen starker Armut und extremen Reichtum sind dann auch als Ursache für die hohe Kriminalität auszumachen. Darum sollten gezielt unternehmungslustige Besucher auf Stadttour durch Cidade Maravilhosa einige Sicherheitsmaßnahmen beherzigen, um das starke Risiko für mögliche Diebstähle und Überfälle einzudämmen.

Wer sich sicher durch diese wunderschöne und tolle Stadt bewegen möchte, sollte versuchen, von den Einheimischen zu lernen und sich anzupassen bzw. nicht direkt als ausländischer Tourist aufzufallen. Hierzu zählt zum Beispiel, dass man auf teure Fotoausrüstung, exklusive Armbanduhren bzw. teure Schmuckgegenstände verzichtet. Speziell ahnungslose Touristen sind beliebte Opfer der trickreichen Kinderbanden und Taschendiebe.

Deswegen sollte man schon bei Einbruch der Dunkelheit abgelegene Straßen, einsame und unbelebte Strandabschnitte meiden. Diese Einschränkungen der Bewegungsfreiheit sind zwar schade, müssen aber vom den Reisenden, die nach Rio de Janeiro kommen hingenommen und akzeptiert werden, denn wenigstens tagsüber kann man sich auf gut besuchten Plätzen und in der Gegend der zahlreichen Sehenswürdigkeiten ziemlich sicher und frei bewegen. Wer dennoch einmal unangenehme Bekanntschaft mit den sogenannten "Arrastão" (organisierter Raubzug) bzw. einer Bande Wegelagerer machen sollte, der sollte ohne Diskussion und Zögern seine Wertgegenstände aushändigen und für diese Fälle auch nicht zu gering Geld mit sich führen. Viele Besucher kommen jedes Jahr nach Rio, trotz dieser Risiken, denn der einzigartige Charme und die Faszination, die von dieser Metropole ausgehen, ist jederzeit über alle Zweifel erhaben. Cidade Maravilhosa liegt an der Atlantikküste im Südosten Brasiliens, an der Guanabara-Bucht (Baía de Guanabara) genauer gesagt.

Sightseeing RJ

Der Hauptanziehungspunkt für ausländische Besucher ist das Stadtgebiet von Rio.

Dabei wird gern vergessen oder verwechselt, dass die Hauptstadt des gleichnamigen Bundesstaates (Abkürzung: RJ) auch Rio de Janeiro ist. Einige sehenswerte Orte , z.B. tropische Inseln und Badeorte mit Traumstränden wie Búzios, Angra dos Reis, Paratí oder auch Cabo Rio de Janeiro liegen etliche Kilometer von Rio Stadtzentrum entfernt. Wer also reizvolle Naturparadiese, die historischen Bauwerke aus der Kolonialzeit oder tropische Berglandschaften im Umkreis von Rio de Janeiro (Estado do Rio de Janeiro) ausschöpfen möchte, der sollte immer viele Autostunden an Anreisezeit mit einplanen. Hier einige Beispiele: Ungefähr 60 Km nördlich der Stadt liegt die ehemalige Kaiserresidenz Petrópolis. Die idyllischen Naturstrände des Ferienort Búzios mit seinem Fischerdorf-Flair sind ca 170 km östlich von Rio de Janeiro entfernt. Die Kolonialarchitektur von Paratí (Paraty), welche denkmalgeschützt ist bzw. das um den Nationalpark Serra da Bocaina liegende Naturschutzgebiet sind 250km von Millionenstadt Cidade Maravilhosa entfernt; es liegt auf dem halben Wege nach São Paulo. Der Strand der Copacabana, der sich sichelförmige entlang zieht liegt an der Avenida Atlântica (das ist die Hauptstraße an der Strandpromenade), erfasste zweifelsohne den Rio de Janeiro-Mythos und das klassische Lebensgefühl von Cidade Maravilhosa am aller besten ein, denn hier gibt es viele Bars, Restaurant und Straßencafés. Noch heute zu jeder Tages- und Nachtzeit, pulsiert das Leben und die Lebensfreude der "Copa".Das Nachtleben in den 50er- und 60er-Jahren war an der Copacabana, im nebenan liegenden Stadtteil und "damaligem" Künstlerviertel Ipanema mehr als legendär, da hier der Geburtsort von der Bossa-Nova-Musik (z.B."Girl From Ipanema geschrieben von Antônio, Carlos 'Tom' Jobim und von Vinícius de Moraes / Garota de Ipanema ) liegt. Leider hat heute die Copacabana, der wahrscheinlich bekannteste Strand der Erde, viel von seinem alten Charme verloren.

Die Wochenenden der heißen Sommermonate, von November bis März einen jeden Jahres, kommen hunderte von Cariocas und 90% der Touristen, den fast 3 km langen Strand zwischen dem der "Forte Duque de Caxias" oder besser gesagt dem "Forte de Copacabana" (Copacabana-Festung) und der "Pedra do Leme" besuchen. Die Copacabana ist weder Rio de Janeiros sauberster, längster, tollster noch schönster Strand, selbst bei den Ortsansässigen sind die nahebei liegenden Strände von Ipanema und Leblon zwischenzeitlich als die bessere Wahl. Die Copacabana zählt nur als die touristische Lebensader und das offizielle Aushängeschild von Rio, mit dem immer größer werdenden Körperkult und dem alles wichtigen Sehen und Gesehen werden. An Cidade Maravilhosas Küstenregion reiht sich mehr oder weniger Strand an Strand, aber die einsamen und schönen Vorzeigestrände liegen ziemlich außerhalb. Die bekanntesten Strände sind zwar doch noch Copacabana, Arpoador, Leblon und Ipanema, aber diese Bekanntheit in der ganzen Welt kommt nicht von ungefähr, da diese Strände ohnehin dicht beieinander im tiefen Zentrum des Tourismus liegen. Nur einige Kilometer außerhalb entfernt der Stadt, abgegrenzt durch den Felsenberg oder besser gesagt den. Hügel des "Morro dos Dois Irmãos" befinden sich die einsameren und "neuen" Strände von Rio de Janeiro.

Nach São Conrado gelangt man über die doppelstöckige Brücke und 2 Tunnel an der Küstenstraße (Avenida Niemeyer) entlang, wo sich der 17 km lange Traumstrand von Barra da Tijuca erstreckt. Weitere fast naturbelassene Badestrände folgen direkt nach der "Barra", z.B. der Traumstrand von "Recreio dos Bandeirantes" oder der "Prainha", natürlich auch das Surferparadies von "Grumari" oder der Praia da Brisa (in der Landessprache genannt Barra de Guaratiba). Die Distanz zwischen Copacabana und dem Traumstrand von Grumari beträgt ca. 50km und für eine spontane Stippvisite, sollte man bedenken, dass der abgelegene Traumstrand nur mit dem Bus oder einem Auto einfach zu erreichen ist. Am späten Nachmittag und natürlich am Abend gehört das Flanieren durch die belebte Einkaufsmeile in Ipanema, sowieso das Schländern und Spazieren an der Copacabana zum absoluten Pflichtprogramm.

Wer keine Lust auf Karnevalstrubel und Samba hat, der sollte sich bei seinem Urlaub von der Kulisse der Stadt überfluten lassen , denn neben zahlreichen Parks und eher kleineren Parkanlagen hat Rio einen beeindruckenden Botanischen Garten (auch genannt Jardim Botânico) und mit einem Durchmesser von 39,72 km² mit eines der größeren städtischen Waldgebiete der Erde, den Nationalpark mit dem Namen Floresta da Tijuca (in der Landessprache genannt : Parque Nacional da Tijuca).

Ich hoffe mit diesem kleinen Einblick in Land und Leute von Cidade Maravilhosa konnte ich Ihr Interesse wecken, um auch selbst mal einen Urlaub dort zu verbringen.

Urlaub in Rio – Chöre als etwas andere Sambaschule

Folgen Sie den Fährten zum Chorgesang in Rio de Janeiro

Singen in Rio de Janeiro

Urlaub in Rio – Chöre als etwas andere Sambaschule

Beim Urlaub in Rio kann man auch in einem Chor singen – eine ganz eigene Erfahrung.

Die positiven Aspekte des Gesangs für soziale Zwecke nutzbar machen

Denkt man an Urlaub in Rio, hört man schon Sambaklänge, Trommeln und sieht ekstatisch tanzende Menschen vor dem geistigen Auge. Was aber ist in Sachen Chorgesang in Rio angesagt? Und was könnten soziale und gesellschaftliche Funktionen eines Chores sein, der in einem der Favela in Rio gegründet wurde? Als passionierte Sänger im heimischen Chor in München wollten wir wissen, ob wir auch musikalisch Neues (vielleicht Südamerikanisches?) in Rio finden können. Insbesondere die soziologische und gesellschaftliche Rolle der Musik verspricht Interessantes.

Wir haben uns mit Lilian Zamorano ausgetauscht, die – selber aus Brasilien nach Deutschland kommend – vor vielen Jahren die Chorkultur in Deutschland kennenlernte und die Gemeinsamkeiten und Unterschiede in Chören dies- und jenseits des Atlantik selber erfahren hat. Auf den ersten Blick geht es natürlich ums Singen – um das Singen im Chor. Aber das ist nur die halbe Wahrheit. Musik im Chor und Chorgesang als solcher ist so viel mehr als die Stimme im Gesamtklang, Tonleitern, Rhythmik, Metrum, Tonumfang oder Agogik...

Unterschiede und Gemeinsamkeiten beim Chorgesang in Rio de Janeiro und München

Das erste, was auffällt, wenn man zu einer Chorprobe eines in Rio ansässigen Chores kommt, ist die Leichtigkeit, mit der hier musiziert wird. Nimmt man es in Deutschland vergleichsweise genau (Stichwort Pünktlichkeit!), steht hier die Leichtigkeit der Musik, deren die Stimmung aufhellende Wirkung und der Genuss der gemeinsamen Musik im Vordergrund.

Lilian, die drei Chöre in München leitet, kennt diese Unterschiede bei den Chören aus eigener Erfahrung. Die gebürtige Brasilianerin studierte bei der Universidade de Campinas, São Paulo, Komposition und Dirigieren mit Schwerpunkt Chorleitung. Lilian nennt vor allem den Chor der Deutschen Schule in Rio, Ação pela música, unter der Leitung von Fiorella Soraes, wenn es darum geht, einen Chor in Rio de Janeiro zu empfehlen. Aus eigener Erfahrung weiß Lilian, wie schwer es sein kann, Chorgesang von Grund auf in einem neuen Umfeld zu etablieren. Schließlich war sie bei Ihrer Ankunft in Deutschland in genau dieser Situation. Da hilft es natürlich, wenn schon einige Strukturen (Räume, interessierte Menschen, Musikinstrumente) z. B. durch den etablierten Schulbetrieb vorhanden sind. Verbindung brasilianischer Chöre zu Deutschland sind vielfältig und beidseitig nutzbringend.

Die Deutsche Schule Rio de Janeiro gehört zu den mehr als 140 Deutschen Auslandsschulen, die von der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA) des Bundesverwaltungsamtes im Auftrag des Auswärtigen Amts und unter Mitwirkung der Länder personell, finanziell und pädagogisch betreut werden. Die ZfA verstärkt die qualitätsorientierte Schulentwicklung und unterstützt die Gründung neuer Schulen mit deutschem Profil. Sie berät lokale Schulen beim Aufbau des Deutschunterrichts und bei der Einführung deutscher Schulabschlüsse nach internationalen Standards.

Musik bereichert die Leben der Lernenden, und die Erfahrungen, die in der deutschen Schule in Rio de Janeiro mit der musikalischen Arbeit gemacht wurden, sind überaus positiv. Solche Chöre haben in Rio de Janeiro vor allem auch eine starke soziale Funktion. Durch die Regelmäßigkeit, Struktur und die Zuwendung, die die Kinder und Jugendlichen in Chören erfahren, wird die oft harte Realität durchbrochen und die Lebenswirklichkeit aufgehellt.

Musik in den Favelas

Musik in den Favelas kann dabei helfen, Wege aus dem Teufelskreis von Armut, Drogen und Hoffnungslosigkeit zu ermöglichen. Ein gutes Beispiel ist der Chor 'Rocinha' aus Rio de Janeiros Armenviertel. Bei einem Urlaub in Rio de Janeiro sollten Gesangsbegeisterte versuchen, eine Chorprobe oder eine Aufführung des Chores zu erleben. In Deutschland existiert auch ein Verein (Hoffnungsklänge), der die Arbeit der Musikschule unterstützt, und man kann auch unter Musikschule Rocinha Spenden platzieren, um zu helfen.

Soziale Funktion des Gesangs

Durch die vielfältigen Aufgaben, die das regelmäßige Singen in einem Chor mit sich bringen, werden ganz unterschiedliche soziale Kompetenzen der jungen Sängerinnen und Sänger gestärkt. Gemeinschaftssinn, Übernahme von Verantwortung, Genauigkeit und Selbstbeherrschung gehören ebenso dazu, wie die Erweiterung musikalischer Kenntnisse und Fähigkeiten. Oft ist es für Heranwachsende der erste Kontakt mit anderen Jugendlichen, die nicht im direkten schulischen Umfeld angesiedelt, sondern in einer Freizeitbeschäftigung begründet sind. Wichtige soziale Funktionen wie Selbstbewusstsein, soziale Kompetenz und positive Rückmeldungen sind auf diese Weise möglich.

Positive Folgen des Chorsingens

Die positiven sozialen Folgen des Chorsingens zeigen sich bei der Musikschule Rocinha sehr deutlich: Viele SchülerInnen, die die Musikschule Rocinha durchliefen, haben viele eine echte Lebensperspektive gefunden. Ein Ausweg aus der negativen Abwärtsspirale von Armut, Arbeitslosigkeit und möglichen Drogenkarrieren.

Lehrpersonal, das dringend gebraucht wird

Die positiven Folgen des Singens für die Gesellschaft in den unterprivilegierten Kreisen Rio de Janeiros zeigen sich in der gestiegenen Anstellung der Absolventen der Musikschule Rocinha in den letzten 15 Jahre. Elf besonders talentierte SchülerInnen sind heute als MentorInnen bei der Musikschule beschäftigt. Dabei studieren neun dieser Ehemaligen heute Musikerziehung.

Soziale Komponenten von Choraktivitäten

Die soziale Komponente der Choraktivitäten ist insbesondere deshalb interessant, weil die Gesellschaft durch den Gesang in Chören profitiert. Durch die soziale Einbindung werden Kriminalität und Drogenkonsum tatsächlich eingeschränkt und zurückgedrängt. Oft wird durch die beispielhafte Lehrtätigkeit von ursprünglich auch aus der Musikschule des Favela Rocinha stammenden Lehrpersonals eine Vorbildfunktion für die Heranwachsenden geleistet, denen Schüler nacheifern können. Sie sehen die positiven Folgen der Ausübung von Musik – insbesondere des Singens in einem Chor - und sehen, dass die Beschäftigung mit dem Singen auch auf professioneller Ebene Lebensunterhaltssicherung und Lebensfreude gleichermaßen bescheren.

Eigener Nachwuchs

Elf besonders talentierte SchülerInnen sind heute als MentorInnen bei der Musikschule beschäftigt. Dabei studieren neun dieser Ehemaligen heute Musikerziehung. Die soziale Komponente der Choraktivitäten ist insbesondere deshalb interessant, weil die Gesellschaft durch den Gesang in Chören profitiert. Durch die soziale Einbindung werden Kriminalität und Drogenkonsum tatsächlich eingeschränkt und zurückgedrängt. Oft wird durch die beispielhafte Lehrtätigkeit von ursprünglich auch aus der Musikschule des Favela Rocinha stammenden Lehrpersonals eine Vorbildfunktion für die Heranwachsenden geleistet, denen Schüler nacheifern können. Sie sehen die positiven Folgen der Ausübung von Musik – insbesondere des Singens in einem Chor - und sehen, dass die Beschäftigung mit dem Singen auch auf professioneller Ebene Lebensunterhaltssicherung und Lebensfreude gleichermaßen bescheren.

Im Urlaub 'Samba a cappella' erleben

Wer gerne seinem Urlaub am Zuckerhut ein musikalisches Zwischenspiel gönnen möchte, ist mit einem Besuch der Musikschule Rocinha sicher bestens bedient. Den Kontakt zur Musikschule finden Sie hier:

Av. Niemeyer, 776 - 17° andar , São Conrado, Rio de Janeiro – RJ, Brasil, CEP 22450-221.
E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
Tel.: (21) 3322-6358

Rio de Janeiro - eine Megacity

Megacity Rio de Janeiro

Zwischen Himmel und Hölle

Rio de Janeiro - eine Megacity

Wenn man die Menschen nach Rio fragt, was sie mit Brasiliens zweitgrößter Metropole verbinden hört man häufig die selben Antworten: Zuckerhut, Karneval, Copacabana, Fußball, Caipirinha, Christusstatue und Favelas. Und diese Liste könnte man fast beliebig fortführen, so vielfältig und faszinierend ist sie, die Megacity an der Guanabara-Bucht im Südosten Brasiliens.

Wenn man die Menschen nach Rio fragt, was sie mit Brasiliens zweitgrößter Metropole verbinden hört man häufig die selben Antworten: Zuckerhut, Karneval, Copacabana, Fußball, Caipirinha, Christusstatue und Favelas. Und diese Liste könnte man fast beliebig fortführen, so vielfältig und faszinierend ist sie, die Megacity an der Guanabara-Bucht im Südosten Brasiliens.

Die Entdeckung

Seit der Entdeckung der Guanabara-Bucht durch den portugiesischen Seefahrer und Entdecker Gaspar de Lemos im Jahr 1502, der diese ursprünglich für eine Flussmündung hielt, hat Rio de Janeiro eine erstaunliche Entwicklung vollzogen. Damals wurde die Region noch von Indianern bewohnt. Nachdem wenig später zunächst auch die Franzosen das Gebiet für sich beanspruchen wollten, errichteten die Portugiesen nach einem siegreichen Kampf um die Vormachtstellung im Jahr 1567 die Stadt Sao Sebastian do Rio de Janeiro, welche sich später im 17. Jahrhundert zu einem der wichtigsten portugiesischen Stützpunkte in Südamerika entwickeln sollte.

Wohlstand und Armut

In der naheliegenden Provinz Minas Gerais wurden zu Beginn des 18. Jahrhunderts zudem massive Goldvorkommen entdeckt, was einen einsetzenden Goldrausch und damit eine Zunahme der Bedeutung der Region zur Folge hatte. Jedoch begannen schon damals die ersten Probleme, die tatsächlich bis heute andauern. Zur damaligen Zeit bestand ein Großteil der Bevölkerung aus Sklaven. Zwar erfuhr die Stadt im 19. Jahrhundert durch umfangreiche Handelsvergütungen und wirtschaftlichen Aufschwung Wachstum und Wohlstand, allerdings ging schon damals die Schere zwischen arm und reich immer weiter auseinander. Erste Armutsviertel – die sogenannten Favelas – entstanden. Auch mit der Gründung der Republik 1889 und der damit verbundenen Abschaffung der Sklaverei änderte sich die Situation nicht entscheidend zum Besseren.

Aufsteig zur Megacity

Im frühen 20. Jahrhundert erlebte die Stadt seine Blütezeit und zählte mit mehr als einer Million Menschen schon zu den größten Städten der Welt. Die Bevölkerung stieg in den nächsten Jahrzehnten besonders durch eine extreme Zuwanderung aus dem Landesinneren enorm an. Mit dem einhergehend kam es zu einer starken Ausdehnung der Stadtgrenzen. Viele neue Wohnviertel, vor allem Favelas, entstanden im Vorortgürtel. Im Zeitraum von den 50er Jahren bis heute kam es gar zu einer Verdoppelung der Einwohnerzahl. Inzwischen gehört die Metropolregion Rio de Janeiro mit circa 12,5 Millionen Menschen zu den 30 größten Ballungsräumen der Welt. Das Stadtbild ist geprägt von relativ jungen Menschen - etwa ein viertel sind jünger als 18 Jahre – mit unterschiedlichen ethnischen Identitäten. Die Hälfte der Einheimischen sind Weiße, ein Drittel mit brauner Hautfarbe - genannt Pardo – und den Afrobrasilianern mit etwa 12% an dritter Stelle. Zudem gibt es auch Bevölkerungsgruppen mit europäischem und asiatischen Hintergrund.

Kriminalität nicht alleiniges Problem

Obwohl Rio immer noch eine bedeutende Hafenstadt ist und ein Knotenpunkt zwischen den Küstenstädten im Nordosten des Landes und dem wirtschaftlich starken Süden Brasiliens ist, konnte seine wirtschaftliche Entwicklung nicht mit dem rasanten Anstieg der Einwohnerzahl Schritt halten. Bedeutende Industrie siedelte sich eher im Süden des Landes, zum Beispiel im Gebiet von Sao Paulo an. Diese „Unterentwicklung“ führte zwangsläufig zu einer hohen Arbeitslosigkeit in der Bevölkerung, und führte in der Folge zur Entstehung von sozialen Brennpunkten. Kriminalität ist allgegenwärtig und stellt vor allem in den Slums, in denen die Bevölkerungsdichte besonders hoch liegt, ein großes Problem dar. Doch damit nicht genug. Verbunden mit der schlechten sozialräumlichen Gliederung Rios und der oft unzureichenden städtischen Infrastruktur traten in den letzten Jahrzehnten immer größer werdende Umweltprobleme in Erscheinung. Vor allem bereiten die Abwässer der Metropole Grund zur Sorge. Obwohl es in letzter Zeit immer mehr Anstrengungen zur Verbesserung der Situation gibt, gelangen Abwässer der Haushalte und Industrie häufig noch ungereinigt ins Meer. Ebenfalls existiert, wie auch in anderen Agglomerationen, gravierende Luftverschmutzung durch Abgase von dem immer dichter werdenden Verkehr und Industrieanlagen.

Beliebtestes Reiseziel

Trotzdem ist die Metropole aufgrund seiner zahlreichen Sehenswürdigkeiten, Naturdenkmäler, Parks und nicht zuletzt durch den wohl berühmtesten Strand weltweit der absolute touristische Anziehungspunkt Brasiliens. Jährlich zieht es mehrere Millionen Menschen aus der ganzen Welt in die Stadt. Ein Großteil allein davon pilgert zum Auftritt der berühmten Sambaschulen während des Karnevals in die Stadt. Aber auch das unvergleichliche Lebensgefühl, das tropisch warme Klima und nicht zu vergessen der Caipirinha als Nationalgetränk Brasiliens stehen zurecht für viele Reiselustige immer noch als Argumente für eines der Traumreiseziele unseres Planeten.

Auf den Spuren der Indios

Guarani-Indianer in Rio de Janeiro

Indios - die "unwirklichen Bewohner" von Rio de Janeiro

Auf den Spuren der Indios

"Unwirkliche Bewohner" - der Titel des 2013 erschienenen brasilianischen Romans von Paulo Sott beschreibt die Wahrnehmung der indigenen Bevölkerung in Brasilien bis heute.

Zählen die indigenen Völker doch zu den "eigentlichen Brasilianern", den Ureinwohnern des Landes mit ihren zahlreichen verschiedenen Stammesgruppen, hat sich bis heute die Bevölkerungszahl erschreckend reduziert. Heute werden die Indios nur noch als eine ethnische Minderheit wahrgenommen, deren Tradition und Kultur in den Hintergrund rückt.

Doch in den letzen zwei Jahren gab es durch die Ausrichtung der WM 2014 in Brasilien und den Bau des Fußballstadions in Rio de Janeiro immer wieder einen Medienaufschrei um die Unterdrückung der Indios und deren Missachtung im Land. Doch nun wird es wieder sehr leise um die Not der indigenen Bevölkerung. Zahlreiche Hilfsorganisation wie Survivol international und Menschrechtler kämpfen für die Rechte der Indios und den Erhalt ihrer indianischen Traditionen und Lebensweisen. Welche indigenen Stämme heute im Bundesstaat Rio de Janeiro noch leben und wo diese heute noch vorwiegend anzutreffen sind, sind eine Erwähnung an dieser Stelle wert. Zudem erhalten Sie Tipps, wo Sie noch mehr über die Lebensweise der indigenen Stämme erfahren können.

Guarani - der größte Indianerstamm in Rio de Janeiro

Täglich begegegnen Sie einem Indio beim täglichen Schlendern durch die Stadt von Rio de Janeiro oder erblicken bei Ausflügen ins Umland ganze Idianersiedlungen am Straßenrand. Schnell wird klar, dass die Not der indigenen Bevölkerung groß ist. Zahlreiche Insitutionen und Behörden versuchen immer wieder die genaue Zahl der vorherrschenden indigenen Stämme und deren Wohnorte zu erfassen. Dies geschieht jedoch vorwiegend über die ausgewiesenen Reservate der Regierung, wobei die Dunkelziffer der in den Armenvierteln, den sog. Favelas, lebenden Indios nicht zu unterschätzen ist.

Heute zählt Brasilien laut der Hilfsorganisation Survival international insgesamt 900.000 Indios, die sich nochmals auf 240 indigenen Untergruppen aufteilen und 0,4 % der Gesamtbevölkerung Brasiliens ausmachen. Mit 51.000 gezählten Stammesmitgliedern (2009) bilden die Guarani-Indianer mit seinen Untergruppen Kaiowá (31.000), Ñandeva (13.000) und Mbya (7.000) den größten indigenen Volkstamm in Brasilien. Laut einer Volkszählung der Funasa 2010 leben in Rio de Janeiro allerdings nur noch 567 Indios, die dem Volksstamm der Guarani Mbya angehören und mit 94% den größten indianischen Stamm im Bundesstaat einnehmen. Sie leben laut offiziellen Angaben heute vorherrschend in Dörfern südlich von Rio de Janeiro entlang der Atlantik Küsten sowie im angrenzenden Regenwald (Muta Atlantika).

Quellen: Anzahl der indigenen Bevölkerung wurden den offiziellen Angaben der Hilfsorganisation Survival international sowie dem BrasilienPortal von sabiá brasilinfo entnommen.

Lebensorte der Indios heute: Indigene Schutzgebiete

Seit jeher wurden die Indios mit dem Auftauchen der „Weißen" im 15. Jahrhundert immer wieder von ihrem Land vertrieben – und dies bis heute. Früh erkannt wurde die Notwendigkeit der gesetzlichen Regelung für den Landbesitz. Deshalb wurden bereits ab den 90er Jahren aufgrund des zunehmenden Tourismus und Industrialisierung erstmals komplette Territorien gesetzlich den Guarani zugeordnet. Weitere kamen im Laufe der letzten Jahrzehnte durch inoffizielle Absprachen mit verschiedenen Landbesitzern hinzu. Dennoch sind die offiziell ausgewiesenen Flächen noch viel zu wenig, weshalb zahlreiche Indianer auf Straßen oder in Armenvierteln der großen Städte von Rio de Janeiro leben.

Hier ein geographischer Auszug der sieben ausgewiesenen Territorien in Rio de Janeiro von heute.

  1. Arandu Mirim (Saco de Mamanguá)
  2. Arapongaindige
  3. Bracui
  4. Cabo Frio
  5. Camboinhas (Tekoa Itarypu)
  6. Parati-Mirim
  7. Rio Pequeno

Quelle: Website der Comissão Pró-Índio de São Paulo.

Besuch von Indianerschutzgebieten

Das auswärtige Amt rät bei Besuch eines Indianerschutzgebietes vorab eine offizielle Genehmigung über die FUNAI (Nationale Indianerstritftung) einzuholen. Sollte jedoch eine Person sich ohne Erlaubnis in den ausgewiesenen Schutzzonen aufhalten, werden Ausrüstungen beschlagnahmt. Darüber hinaus drohen hohe Geldbußen. Auf der offiziellen Seite der brasilianischen Botschaft in Berlin finden Sie weitere Hinweise zu Lebens-, Arbeits- und Reisebedingungen.

Museu do Índio

Erfahren Sie mehr über die Indios in Rio de Janeiro-Stadt

Wenn Sie nicht in die Tiefen des Regenwaldes vordringen möchten, aber trotzdem mehr über die Lebensweisen der Indios vor Ort erfahren möchte, bietet sich die Gelegenheit, das indianische Museum (Museo do Índio) direkt in Rio de Janeiro-Stadt zu besuchen. Das Museum wurde auf Initative der FUNAI (nationalen Indianer Stitfung) errichtet und bietet eine hervorragende Einführung in die wirtschaftlichen, religiösen und sozialen Lebens der brasilianischen Ureinwohner. Eine große Bandbreite verschiedenster Multimedia-Ausstellungen (14.000  Objekten, 50.000 Fotos und 200 Tonaufnahmen, 16.000 Büchern lokaler und ausländischer Autoren) erzählen mehr über das Leben der Indios in Rio de Janeiro.

Museo do Índio
Adresse:
Rua das Palmeiras 55
Rio de Janeiro Stadt , Brasilien
Web:
http://www.museudoindio.gov.br/
Öffnungszeiten:
Di-Fr: 9.00 bis 17.30 Uhr
Sa, So 13:99 bis 17.00 Uhr
Telefon:
+55 3214 8736
Preise:
Eintritt R $ 3

Hilfsorganisation zum Schutz der indigenen Völker

Weitere Informationen erhalten Sie auch auf der offiziellen Website der Hilfsorganisation Survival International. Dort finden Sie ausführliche Beschreibungen und Videos über Guarani-Indios in Rio de Janeiro. Survival International ist eine global wirkende Organisation, die sich weltweit für den Schutz und die Rechte der indigenen Bevölkerung einsetzt. Lesen Sie mehr über die Hilfsleistungen von Survival International und ergreifen Sie gleich selbst die Initiative z.B. mit einem Brief an die brasilianische Regierung.

Immobilienhype in den Favelas

Gentrifizierung in Rios Favelas

Wird das Leben in den Favelas von Rio de Janeiro für die Einwohner unbezahlbar?

Immobilienhype in den Favelas

Immobilienboom in Rios Armenvierteln

Nachdem sich die Sicherheitsbehörden im Zuge der Vorbereitungen für die Olympischen Spiele 2016 in Rio seit 2008 mit einem massiven Polizeiaufgebot anschicken, die ehemaligen No-go-Areas zu "befrieden", ist die Kriminalitätsrate in den Favelas zunächst zurückgegangen. Nun kontrolliert die Polizei das Gelände; nicht mehr Drogenbosse entscheiden, wer die jeweiligen Armenviertel in Rio de Janeiro betreten darf. Diese Entwicklung zieht eine neue Klientel an, die die fantastische Aussicht an den Berghängen einer kleinen Wohnung in der hektischen und verkehrsreichen Innenstadt Rios vorziehen, denn auch hier sind die Immobilienpreise explodiert. Im Schlepptau kamen Touristen, Auswanderer und internationale Organisationen, die ihr Interesse für die verschachtelten wilden Siedlungen an den malerischen Berghängen Rio de Janeiros entdeckten. Finanzkräftige Käufer schnappen sich die besten Grundstücke, Immobilienmakler eröffnen Büros, Hotels werden gebaut. Das führte bisher zu einer Verdreifachung der Mietpreise in den begehrtesten Favelas Rios in den letzten drei Jahren.

Immobilienhype - Wohnimmobilien liegen im Trend

Andreas Wieland, Ingenieur aus Österreich, hat im Jahr 2009 in der Favela Vidigal in Rio de Janeiro eine Parzelle erworben und in einen Nachtclub mit Hostel verwandelt. Heute feiern dort jeden Abend Hunderte Gäste bis zum Morgengrauen ausgelassen Party und genießen den atemberaubenden Ausblick. Die Veränderung sei dramatisch, jedoch nicht unbedingt zum Besseren sagt Wieland gegenüber THE GUARDIAN. "Als wir zuerst hierher kamen, lebten 15 Jungs mit schweren Automatikwaffen in der Nachbarschaft. Es war wie ein Kriegsgebiet. Kein Wasser, keine Elektrizität. Dann kam die Polizei und die Hauspreise gingen nach oben... vorher war es etwas entspannter, weil nicht ständig irgendwelche Immobilienspekulanten an deine Haustür geklingelt haben."

Wielands Viertel wurde plötzlich hip und extrem angesagt - nicht allein bei den gutsituierten Einwohnern Rio de Janeiros. Weniger als 100 Meter entfernt ist ein Hotel im Bau, das von zwei der reichsten Einwohner Rios finanziert wird. Ein Rechtsanwalt aus São Paulo hat drei Grundstücke in der Nachbarschaft erworben. Man munkelt, dass auch die Hollywood-Schauspieler Bratt Pitt und Angelina Jolie in der Nähe investiert sind.

Wieland hatte seinerzeit 34.000 Real (etwas über 10.000 Euro) für seine Immobilie bezahlt. Heute - so sagt er - bekomme er Angebote in Höhe von einer Million Real. Die dramatische Wertsteigerung hat nun dazu geführt, dass er einen Rechtsstreit mit dem früheren deutschen Eigentümer führen muss, der behauptet, das Grundstück nie verkauft zu haben. Abgesehen von der paramilitärischen Aktion gegen die Drogenbanden passiert in den Armenvierteln Rio des Janeiros dasselbe wie bei der Gentrifizierung ursprünglich weniger beliebter Stadtviertel in New York, London, Berlin und Peking. Dies betrifft allerdings nicht alle Favelas in Rio de Janeiro gleichermaßen. Trotzdem haben sich die Mietpreise für eine Zwei-Zimmer-Wohnung auch in den noch wenig von Gentrifizierung betroffenen Nachbarschaften im letzten Jahr verdoppelt.

Geld strömt in Rios Favelas

Zwar haben die Stadtentwickler ambitionierte Pläne zur Verbesserung der Situation in Rios Favelas. Die Prioritäten, die hier gesetzt werden, decken sich jedoch nicht unbedingt mit den Bedürfnissen der Bewohner. So verfügt die bekannte Favela Rocinha jetzt über eine Bücherei, einen Tennis-Platz und eine Beton-Brücke zum Sport-Zentrum der Gemeinde, die vom berühmten brasilianischen Architekten Oscar Niemeyer entworfen wurde. Aber nichts wurde am stinkenden offenen Abwassersystem getan, das die dicht besiedelte Favela durchzieht und bei jedem Starkregen überläuft. Bildung und Gesundheitswesen befinden sich ebenfalls auf unterstem Niveau. Tuberkulose und Dengue-Fieber grassieren; noch immer leben viele Bewohner in zusammengezimmerten Baracken zum Teil ohne Wasserversorgung.

"Die Bücherei und die Brücke sind schön und gut, aber man muss fragen, ob dies die sinnvollste Nutzung sozialer Ressourcen ist, so lange die Kinder immer noch in Dreck und Fäkalien spielen", sagt Lea Rekou, Koordinatorin der Nichtregierungs-Organisation "Green my Favela", die sich zum Ziel gesetzt hat, in Zusammenarbeit mit der Stadt Rio Müllplätze in Gemüsegärten zu verwandeln. Ähnlich sieht es in im Complexo do Alemão, dem "Komplex der Deutschen" im Norden Rio de Janeiros aus. Das Wohngebiet entstand, nachdem ein Mann aus Polen, der wegen seiner weißen Hautfarbe alemão, der Deutsche, genannt wurde, Anfang des 20. Jahrhunderts massiv Grund und Boden rund um einen der Hügel kaufte. Weitere Migranten aus dem armen Hinterland auf der Suche nach Arbeit und einem besseren Leben siedelten sich an.

Nach offiziellen Zahlen leben rund 70.000 Menschen im Complexo do Alemão in Rio de Janeiro. Einwohner schätzen diese Zahl jedoch auf mehr als 150.000. Einige meinen, die Regierung wolle die Einwohnerzahlen bewusst klein halten, um die Statistiken gut aussehen zu lassen, was die Anzahl der Krankenhäuser und Schulen betrifft.

Vor gut zwei Jahren wurde eine Seilbahn mit sechs Stationen im Complexo do Alemão eingeweiht, die sich zu einer der meistbesuchten Touristenattraktionen in Rio de Janeiro entwickelt hat. An der Endstation Palmeiras herrscht Jahrmarktstimmung trotz der Gegenwart der Polizisten der Unidade de polÍcia pacificadora Fazendinha (UPP), der »Befriedungspolizei« mit ihren großen Sturmgewehren und Handfeuerwaffen.

Durchschnittlich 2.000 Besucher Rio de Janeiros genießen die Gondelfahrt pro Tag; am Wochenende sind es rund 3.500, die den Ausblick bewundern und Fotos machen vom schier endlosen Häusermeer, das sich auf den Hügeln rund um Rio erstreckt. Dazu gehören nicht nur die Gringos, wie man hier die internationalen Touristen nennt, sondern auch die wachsende brasilianische Mittelklasse aus anderen Regionen des Landes oder aus den »besseren« Vierteln von Rio de Janeiro.

Was geschieht nach den Großereignissen?

Nur wenige Schritte von der Station Palmeiras den Hügel hinunter sind bereits keine Ausflügler mehr zu sehen. Kleine Werkstädte, Gemüse- und Obstläden, Bäckereien und Bars, aus denen laute Musik dröhnt, beherrschen das Bild. Dazwischen immer wieder Polizisten-Trupps der UPP, die einen nervösen Eindruck machen. Das Misstrauen gegenüber der Polizei, die wie eine Besatzungsmacht auftritt, ist greifbar, liegt aber nicht nur am martialischen Auftreten der Sicherheitskräfte, die es mit Recht und Gesetz selbst oft nicht genau nehmen.

Die Gangs sind längst nicht komplett aus den durch die Polizei kontrollierten Favelas verschwunden. Die Bewohner stehen noch unter genauer Beobachtung, wie sie sich gegenüber der UPP verhalten. Es wird vermutet, dass, sobald die internationalen Spiele vorüber sind, das Interesse an einer dauerhaften Befriedung der Armenviertel in Rio de Janeiro beendet ist. Die Fortführung der Maßnahmen könnte zu langwierig, komplex und teuer werden. Dann eroberen sich die Banden verlorenes Territorium zurück. Niemand wolle dann mit der UPP kooperiert haben.

In der Zwischenzeit sind weitere Seilbahnen geplant. Eine in Providencia, der ältesten Favela Rio de Janeiros, die bereits fast fertiggestellt ist. Eine weitere soll in Rocinha gebaut werden. Ob das Geld hier richtig eingesetzt ist und wie es nach den Olympischen Spielen mit den Armenvierteln in Rio de Janeiro weitergeht, lässt sich kontrovers diskutieren.

Einige Bewohner der Favelas in Rio de Janeiro profitieren jedoch auch von den gestiegenen Preisen: Viele planen, Übernachtungsmöglichkeiten für die erwartete Gästeflut anzubieten. Manch einer hat deswegen extra seiner Hütte ein weiteres Stockwerk aufgesetzt - für einen großen Schlafraum mit Etagenbetten und einen atemberaubenden Blick auf Rio.

Leben in Favelas - Willkommen in der Realität

Favela da Rocinha in Rio de Janeiro

Touristen bummeln durch Slums von Rio?

Leben in Favelas
Willkommen in der Realität

Beim ersten Anblick besteht Rio de Janeiro nur aus Ipanema und Copacabana, aus Strand und Samba. Doch nicht weit der langen Traumstrände zeigt die Großstadt sein hartes und trauriges Gesicht.

Was sind eigentlich Favelas?

In den Außenbezirken der Metropole und an den Hängen über den Stränden wohnen tausende Einwohner in illegal errichteten, einfachen Siedlungen. Es sind die Favelas. Diese Armenviertel und die „normalen“ Viertel sind wie vollkommene Kollision von zwei verschiedenen Welten. Infrastruktur, Bildung, medizinische Versorgung und die meisten Dinge des täglichen Lebens in Favelas befinden sich in einem schlechten Zustand. Viele Bewohner haben kein fließendes Wasser und benutzen Gemeinschaftstoiletten. Die meisten Menschen hier sind nicht offiziell angemeldet und besitzen keine Staatsbürgerschaft sowie verfügen nicht über legalen Grundbesitz und dürfen die damit einhergehenden Vorteile wie das Gesundheitswesen nicht in Anspruch nehmen. In den Favelas von Rio gibt es keine Gesetzte außer die Rechte der Drogenhändler, die die meisten Armensiedlungen kontrollieren. Gewalt und Maschinenpistolen sind an der Tagesordnung, und obwohl man hier nicht hungern muss und ein Dach über den Kopf hat, werden jede Woche Menschen in den Straßen der Favelas umgebracht.

Befriedung von Favelas

Blutige Morde, Drogenbanden - wahrscheinlich kaum ein anderer Ort repräsentiert mehr Armut, Elend, Gewalt und Drogen in Südamerika als die Favelas, die bisher oft von Drogengangs beherrscht wurden. Die brasilianische Militärpolizei hat als dauerhafte Präsenz des Staates Spezialeinheiten zusammengestellt, um die Armenviertel zu befrieden, sie von den Drogenbanden zurückzuerobern und in die Gesellschaft zu integrieren. Seit 2008 stationieren in den Favelas von Rio de Janeiro 36 der „Friedenschaffenden Polizeieinheiten“ (UPP - Unidade de Polícia Pacificadora).

Im November 2011 wurde die Siedlung Rocinha befriedet. Die Polizei hat vor der Aktion eine Erklärung abgeben zusammen mit der Warnung, dass im Viertel alle Drogen beschlagnahmt werden. Einige Wochen später rollte die Polizei mit Panzern ein und besetzte das Gebiet der Rocinha. Diese abenteuerlich wirkende Befriedung fand bei großen Anklang in vielen weiteren Favelas statt. Leider ziehen sich die Drogenhändler dann jedoch nur in andere Armenviertel zurück und setzen ihre brutalen Praktiken fort. Obendrein werfen Kritiker dem Staat vor, dass die bisher besetzten Favelas in Rio entweder mitten in der wohlhabenden Südzone und an Stränden oder in der Nähe strategisch wichtiger Orte wie Flughafen, Fußballstadion oder dem Hauptbahnhof liegen.

Erkundung von Favelas

Rocinha ist die zweitgrößte Favela in Südamerika, mit einer Bevölkerung von bis zu einer Million. Offiziell hat sie ca. 70.000 Einwohner doch es ist unmöglich genau einzuschätzen, weil die Bewohner der Favelas offiziell nicht angemeldet sind. In Rio de Janeiro existieren mehrere Gebiete, in denen verschiedene Armenviertel sich so stark vergrößerten sind, dass sie mittlerweile riesige geschlossene Gefüge von Siedlungen bilden, die von außen nur noch als eine einzige Favela erkennbar sind. Zum Beispiel die Complexos da Maré und do Alemão im nördlichen Teil von Rio de Janeiro nehmen bei extrem dichter Bebauung jeweils bis zur dreifachen Fläche der Rocinha ein. Man zählt in der Metropole 1.000 Favelas. 22 Prozent der Einwohner, fast ein Viertel der Stadtbevölkerung, lebt in Armenvierteln.

Es ist sehr schwer, Favelas von Rio de Janeiro zu erforschen. Aber inzwischen gibt es auch Teams aus jungen internetaffinen Bewohner der Armenviertel, die an Kartierung von Favelas arbeiten. In einem kurzen Workshop lernen sie, wie man mit dem Handy Fotos und Videos aufnimmt sowie mit einer App umgeht, mit der später Fotos und Informationen verortet werden. Mit Initiativen wie „Tá no mapa“ („Es ist auf der Karte“) oder „Wikimapia“ haben sie eine virtuelle Karte ihrer Siedlung erstellt, die einen Überblick über Straßen, Sehenswürdigkeiten, Kirchen, Krankenhäuser, Schulen, Bushaltestellen, Restaurants, Bars, und Läden in Favelas verschaffen. Dieser virtuelle Stadtplan dient als Existenzbeweis, weil bisher die Favelas als Schandflecken von den offiziellen Stadtkarten von Rio de Janeiro verbannt wurden, sogar von Google Maps. Als Google die Armenviertel plötzlich anzeigte, war das für viele ein Schock: auf der Karte von Rio tauchten überall Favelas auf und lenkten optisch von den bekannten Stadtvierteln und Sehenswürdigkeiten wie Zuckerhut oder Christusstatue ab. Aus diesem Grund agitierte die städtische Tourismusagentur dagegen und setzte durch, dass der Begriff „Favela“ größtenteils von Google Maps gelöscht wird. Die meisten Armensiedlungen werden lediglich mit ihrem Namen angezeigt, oder mit dem Begriff Morro(Hügel) davor. Morro ist zwar ein brasilianisches Synonym für Favela, wird aber kaum von Ausländern verstanden.

Leben in Favelas

Die Lebensqualität gestaltet sich in den einzelnen Favelas durchaus unterschiedlich und man lebt nicht ausschließlich in Wellblechhütten, sondern in echten Häusern, die je nach Familienzuwachs aufeinander gebaut werden. Die neuen Häuser werden jedoch oftmals an unbefestigten Hängen errichtetet und jährlich gibt es in Favelas von Rio de Janeiro bei mehreren Erdrutschen und Hauseinstürzen infolge starker Regenfälle mehr als 100 Todesfälle. Die Straßen sind wirr angeordnet und an den Straßenseiten wird von lebenden Tieren bis hin zu billigen Uhren alles verkauft. Doch es gibt auch richtige Unternehmen - allein in der Rocinha 6.000 Geschäfte und kleine Firmen. Die Einwohner der Favelas haben sich nämlich ihre eigenen internen Strukturen aufgebaut - mit Haarsalons, Internetcafés, Läden, Restaurants und Bars. Die kleinen Unternehmen müssen sich erst daran gewöhnen, jetzt Steuern zu zahlen. Die Zeit, während der Bewohner der Armenviertel sich ohne Dienstleistungen vom Staat alles irgendwie organisieren musste, geht in vielen Favelas zu Ende. Jetzt sollen Infrastrukturmaßnahmen sowie Bildungs-, Sport- und Kulturangebote den Umschwung in den Favelas bringen.

Slums von Rio als Touristenattraktion

Favela als Touristenziel

Inzwischen werden auch Touristentouren in Favelas von Rio organisiert. Sie bieten die Möglichkeit an, Brasilien wirklich hautnah zu erleben und einen respektvollen Einblick in das Leben in den Armenviertel zu werfen, den man nicht wie „arme Leute anschauen“ aus Neugier und Abenteuerlust empfindet. Möchte man sich für eine solche Tour entscheiden, sollte man Angebote nutzen, die mit ihren Einnahmen die gemeinnützige Organisation Para Ti unterstützen. Dadurch erhalten die Kinder aus den Favelas mindestens eine warme Speise täglich und können sich unbeschwert ihren Beschäftigungen widmen: in die Schule gehen sowie spielen, lachen und herumalbern. Auch Rocinha ist zum beliebten Touristenziel in Rio de Janeiro geworden. Von privaten Besuchen in die Favelas wird aber durch das Auswärtige Amt abgeraten. Die Favelas sollten ausschließlich in Form von geführten Touren zusammen mit Ortskundigen besucht werden.

Zehn Tipps zur Sicherheit in Rio de Janeiro

Zehn Tipps zur Sicherheit in Rio

Für eine gefahrlose Reise

Zehn Tipps zur Sicherheit in Rio de Janeiro

Rio de Janeiro ist einer der beliebtesten Urlaubsorte für Brasilianer und Touristen aus aller Welt. Doch wie in jeder südamerikanischen Metropole mit großem Einkommensgefälle ist die Kriminalitätsrate auch in Rio deutlich höher als in Deutschland. Damit Ihr Aufenthalt in der "Cidade Maravilhosa", der „wunderbaren Stadt“ am Zuckerhut, zu einem großartigen Erlebnis ohne Gefahren und Zwischenfälle wird, hier unsere Tipps zur Sicherheit.

1. Lassen Sie Schmuck, Reisepass und Wertsachen im Hotel

Sorgen Sie schon vor Verlassen Ihrer Unterkunft für Sicherheit und schließen Sie Schmuck, Pass sowie größere Bargeldmengen im Hotelsafe ein. Zwar besteht in Brasilien Ausweispflicht, aber eine beglaubigte Passkopie reicht in der Regel bei Kontrollen aus. Nehmen Sie nur soviel Bargeld mit, wie Sie bei Ihrem Ausflug benötigen. Tragen Sie das Geld bei sich am Körper, am besten verteilt an mehreren Stellen. Halten Sie immer eine kleinere Summe griffbereit, falls Sie überfallen werden und Ihr Leben in Gefahr ist.

2. Outen Sie sich auf der Straße nicht als Tourist

Ihre Sicherheit steht auch unterwegs an erster Stelle: Beobachten Sie, wie die Cariocas (Einwohner von Rio) gekleidet sind und passen Sie sich deren Kleidungsstil und Verhalten an. Benehmen Sie sich so unauffällig wie möglich, sonst laufen Sie Gefahr, überfallen zu werden. Geben Sie sich nicht mit teurer Kamera, wertvollem Schmuck und Stadtplan in der Hand als Tourist zu erkennen. Vorsicht bei großen Taschen und vor allem Handtaschen: Diese können Ihnen bei einem Überfall brutal entrissen werden.

3. Mieten Sie kein Auto, wenn Sie Rio nicht kennen

Wenn Sie noch nie vorher in Rio waren, sollten Sie auch hier der Sicherheit Vorrang geben. Fahren Sie anstatt im Mietauto lieber mit einem lizensierten Taxi. Kriminelle erkennen Touristen sehr schnell an ihrem zögerlichen Fahrstil: Wer in Rio zu langsam fährt, an der Kreuzung zu lange wartet oder öfter anhält, begibt sich in Gefahr und lädt Banditen zum Überfall ein. Wer sich verfährt, landet schnell in einer der vielen Favelas (Slums). Von gezielten Gewaltverbrechen abgesehen, geraten dort auch Unbeteiligte nicht selten in Schießereien von Drogenbanden.

4. Fahren Sie nur mit lizensierten Taxis

Auch bei Taxis und Vans ist Gefahr nicht ausgeschlossen. Vermeiden Sie es aus Gründen der Sicherheit, allein in ein Taxi zu steigen. Um das Gefahrenrisiko zu minimieren, sollten Sie sich mit mehreren Bekannten zusammenschließen und ein Taxi teilen. Wie überall gibt es auch in Rio schwarze Schafe unter den Taxifahrern. Falls es zu einem Handgemenge oder Überfall kommt, können Sie sich als Gruppe besser verteidigen. Vergewissern Sie sich, dass Ihr Taxi registriert bzw. lizensiert ist. Fragen Sie die Mitarbeiter Ihres Hotels, mit welcher vertrauenswürdigen Taxigesellschaft sie zusammenarbeiten und lassen Sie sich eines dieser Taxis bestellen.  

Ausgewählte Produkte aus unserem Partnerprogramm zum Thema Travel & Sicherheit.Anzeigen

  • Spigen Aqua Shield Waterproof Bag

  • Reiseschloss TSA Approved (2Pack)

    Sicherheit für Rio

  • Metall-Käfig-System

    Sicherheit im Urlaub

  • AQUAPAC wasserdichte Tasche

    Sicherheit im Urlaub

5. Meiden Sie gefährliche Gegenden

Gehen Sie auf Nummer sicher und planen Sie Ihre Ausflüge sorgfältig. Meiden Sie verlassene Gegenden und – außerhalb der Geschäftszeiten sowie am Wochenende – die ausgestorbene Innenstadt von Rio. Parks bei Nacht sind ein Tabu, denn dort ist ein Überfall geradezu vorprogrammiert. In Linienbussen kann es zu Taschendiebstahl kommen. Die U-Bahn ist dagegen sehr sicher. Das Auswärtige Amt rät vom Besuch der Favelas ab. Selbst in den befriedeten Favelas sind Drogendealer und andere Kriminelle unterwegs. Wer unbedingt eine Favela sehen will, sollte seinen Besuch von einer darauf spezialisierten Agentur organisieren lassen. Mit einem einheimischen Guide, der in der Favela aufgewachsen ist, ist der Aufenthalt relativ sicher.

6. Leisten Sie bei einem Überfall keinen Widerstand

Sollten Sie überfallen werden, leisten Sie auf keinen Fall Widerstand, sonst bringen Sie Ihr Leben in Gefahr. Übergeben Sie Geld, Kamera, Uhr und Schmuck an die Verbrecher, ohne zu diskutieren. Viele der Kriminellen sind drogensüchtig und werden schnell gewalttätig. Halten Sie zur Sicherheit immer eine kleinere Summe Bargeld bereit, die Sie bei einem Überfall an die Banditen aushändigen können.

7. Sichern Sie Ihr Smartphone vor Datenklau

Installieren Sie auf Ihrem Smartphone und/oder Tablet Programme zur Ortung, sodass Sie das Gerät bei Diebstahl auffinden können. Des Weiteren sind auch Sicherheits-Programme sinnvoll, die sensible Daten zerstören, bevor sie von den Dieben gelesen werden. Wenn Sie Ihre Geräte bezüglich Diebstahl nicht absichern, ist die Gefahr groß, dass die Kriminellen Zugang zu Ihren sensiblen Daten bekommen und im schlimmsten Fall Ihr Bankkonto abräumen.

8. Schützen Sie Ihre Getränke vor gefährlichen K.O.-Tropfen

Die meisten Cariocas sind freundliche, warmherzige Menschen, mit denen man ausgelassen feiern kann. Doch vor allem in öffentlichen Bars und Kneipen sollte man in puncto Sicherheit einiges beachten und möglichen Gefahren aus dem Weg gehen. Sichern Sie deshalb Ihren Drink – ob in der Flasche oder im Glas - vor Drogen-Attacken! Nicht selten geben Kriminelle heimlich K.O.-Tropfen oder andere Drogen ins Getränk ihres ahnungslosen Opfers. Dem wird es nach ein paar Minuten übel. Sofort bieten die Verbrecher ihre Hilfe an – und rauben das Opfer aus. Deshalb nie Getränke unbeaufsichtigt stehenlassen und bei großem Gedränge lieber das Glas mit der Hand bedecken! So sind Sie auf der sicheren Seite.

9. Fallen Sie nicht auf Kopierer von Kreditkarten hinein

Gefahr ist auch an den Geldautomaten in Verzug: Vermehrt werden Kreditkarten geklont, vor allem an den Bankautomaten von Rios Flughafen Tom Jobim. Auch in überfüllten Bars, Hotels und Geschäften klonen Kriminelle Kreditkarten. Sprechen Sie deshalb zur Sicherheit schon zu Hause mit Ihrer Bank und bitten Sie um Sperrung bei verdächtigen größeren Abhebungen. Benötigen Sie in Rio Geld, heben Sie es sicherheitshalber tagsüber in einer Bank am Schalter ab. Checken Sie regelmäßig Ihren Kontostand, um unzulässige Abhebungen sofort Ihrer Bank zu melden.

10. Vorsicht bei Streiks und Demonstrationen

Protesten, Sitzstreiks und Kundgebungen, erfahrungsgemäß verlaufen zwar die meisten Demos friedlich. Einige arten jedoch immer wieder in Tumulte mit Schlägereien und Vandalismus aus. Informieren Sie sich für wann und wo die Aktionen geplant sind und wie Sie diesen Gefahren ausweichen können. Achten Sie auf Ihre Sicherheit und meiden Sie nach Möglichkeit diese Orte! Geraten Sie mit dem Auto in eine Kundgebung, schließen Sie die Autofenster und warten Sie geduldig, bis die Menschenmassen weitergezogen sind. Fahren Sie erst dann langsam weiter.

Rio de Janeiro Vacation Travel Guide | Expedia - Schau mal rein:

Youtube - Copyright © Expedia

Weitere Informationen zum Thema:

Rio - gefährlich oder nicht?

Die beste Kreditkarte für Brasilien?

Blitzentführungen

Die wichtigsten Notfallnummern:

Vorwahl 21 verwenden (DDD = 21)
Feuerwehr: 193 / Polizei: 190 / Krankenwagen: 192 / Anjos da Estrada (in Deutschland bekannt als Gelbe Engel) 2590-2121 / Flughafen (International – 24 Std): 3398-5050 oder 0800-999099

Die besten Bücher zum Thema:

Ausgewählte Produkte aus unserem Partnerprogramm für Sie. Anzeigen

  • Der König der Favelas

    Der König der FavelasDer König der Favelas - Kindle Edition

  • Un-/Sicherheiten der Mittelschicht

    Urban StudiesUrban Studies

  • Rio - Stadtteil Copacabana Kindle Edition

    Rio de Janeiro - Stadtteil Copacabana - Kindle EditionStadtteil Copacabana - Kindle Edition
  • In Brasilien geht`s ohne Textilien

    In Brasilien geht`s ohne TextilienIn Brasilien geht`s ohne Textilien
  • Brasilien für Insider

    Brasilien für InsiderBrasilien für Insider: Nahaufnahme eines Sehnsuchtslandes

Baile Funk

Baile Funk Rio de Janeiro

Sounds aus der tiefsten Seele des Ghettos

Baile Funk

Baile Funk in seiner Ursprungsform ist der Ausdruck eines ungeschönten, rauen Lebensgefühls. Seine schweren, dreckigen Bässe, schnelle Beats und Lyrics in der Sprache der Slums helfen einer perspektivlosen brasilianischen Ghetto-Jugend, auf riesigen Baile Veranstaltungen dem Frust zu entfliehen und eine eigene, lebensfrohe Identität zu schaffen.

L7NNON & BIEL DO FURDUNCINHO - Ai Preto 🤤 (part. Bianca)

Youtube © L7NNON

Mc Daleste - São Paulo ( Clipe Oficial )

Youtube © Daleste OFC

Die erste Begegnung mit dem Funk Rio de Janeiros

Startet man eine musikalische Reise in verschiedene Regionen der Welt, um Sounds zu erforschen, die ursprüngliche Traditionen mit unterschiedlichen modernen Einflüssen verschmelzen wird man  bald auf einen musikalischen Impuls namens Baile stossen, die den interessierten Hörer nicht mehr loslassen wird.

Auf einer solchen musikalischen Expedition wird man zwangsläufig auf einen Berliner Produzenten und DJ namens Daniel Haaksman und sein Plattenlabel  Essay Recordingsstossen. Kaum liegt seine Compilation „Rio Baile Funk Favela Booty Beats“ auf dem Plattenteller, werden Beats um die Ohren gepfeffert, die sich sofort in die Gehörgänge einbrennen. Sobald dies passiert, erlebt man zum ersten mal den Baile Funk. Daniel Haaksman hatte es sich zur Aufgabe gemacht, den einzigartigen Groove Rio de Janeiros – besser gesagt seiner Slums, den  Favelas – nach Europa zu bringen. Durch den oben genannten Sampler und den Nachfolger Rio Baile Funk - More Favela Booty Beats machte er diesen dreckigen, schnellen, von elektronischen Beats gekennzeichneten Mix aus HipHop, brasilianischen Percussion-Rhythmen und Rap international bekannt.

Europa reicht nicht mehr – das Erlebnis, Baile Funk direkt an seinem Puls zu spüren

Wenn man sich mit dem Baile oder Favela Funk genannten Phänomen einlässt, wird man irgendwann an den Punkt kommen, seine magische Intensität im Zentrum des Geschehens erleben zu wollen. Abhilfe schafft hier einzig und allein, sich von den eigenen vier Wänden zu verabschieden, um Baile Veranstaltungen direkt in Rio de Janeiro zu erleben.

Mit Hilfe verschiedener sozialer Medien kann man auf so genannte Bailes zu stossen. Hierbei handelt es sich um gewaltige brasilianische „Funk Raves“, die Wochenende für Wochenende den absoluten Höhepunkt des Lebens der Ghettojugend darstellen. Clubs wie das Castelo das Pedras in der Südzone Rios (Estrada de Jacarepaguá), der Platz für tausende  tanzwütige Jugendliche bietet, oder das Soundsystem Furacão Tsunami im Circo Voador sind hier die „harmloseren“, auch für aufgeschlossene Touristen tauglichen, Vertreter der Baile Funk Locations.

Der authentische Funk Carioca, wie Baile von den Bewohnern der Favelas genannt wird, hämmert aus gigantischen, Bass-Tempel-artigen Soundsystems der Bailes wie dem Boquerão club, dem Clube Ita Show in Itaboraí (40 km östlich von Rio) oder dem Campo do Ferroviario.

Es geht noch tiefer – Baile passiert in den Favelas

Direkt an die Wurzeln dieser brasilianischen Musikrichtung, auf den Grund dieses unverfälschten Lebensgefühls, das so einen ungebändigten Reiz auf die hoffnungs- und perspektivlosen jugendlichen Bewohner der Slums in Rio und innerhalb ganz Brasiliens ausübt, würde man kommenden, wenn man die Chance hätte, eines der halb-legalen, spontan in mitten der Favelas  abgehaltenen Funk Carioca Tanz Events zu kommen. Allerdings würde man sich hier in Bezirke begeben, die für Nicht-Slum-Bewohner eine wirkliche Lebensbedrohung darstellen. Hier treffen sich Gangs, um ihre Streitigkeiten in einer Mischung aus Tanz und Bandenkrieg auszutragen.

Also lautet der Rat an geneigte Individualreisende: lieber Finger bzw. Füße weg und in - nach europäischen Maßstäben - zivilisierteren Baile Gefilden bleiben. Baile Funk kommt aus den Slums. Deswegen geht es hier auch um Themen, die das Leben der brasilianischen Ghettos bestimmen. Das bedeutet Gewalt, Drogen, Sex und Zukunftslosigkeit. Aber, ähnlich wie bei den Ursprüngen des Hip-Hop oder Rap, fährt dieser Underground Style echt und unverfälscht in die Magengrube.

Baile ist anders – Baile ist Brasilien

Musiker und DJs, wie die wohl bekannteste Combo des Baile Funk, Bonde do Rolê sowie Künstler wie MC Creu oder Cidinho e Doca bilden ein Sprachrohr für dieses Lebensgefühl. Der Untergrund der brasilianischen Jugend sein eigenes Sprachrohr geschaffen und Baile Funk transportiert nun Schritt für Schritt eine Message in die Welt: Rio de Janeiro besetzt eben nicht nur Klischees wie Copacabana, Carnaval Carioca, Samba und Fußball Weltmeisterschaften. Dieser Moloch lebt auch in seinen dunklen Ecken - und Rio wäre nicht Rio, würde seine Jugend sich unterkriegen lassen. Baile vermittelt, was authentische Musik in schwierigen Zeiten schon immer ausgedrückt hat: lass dich nicht fertigmachen, denn auch wenn du nichts hast - dir bleibt der Funk.

ELAS NO COMANDO - MC NAHARA, MC BRENDA,
MC LINA (DJ RC) (CLIPE OFICIAL) Doug Filmes

Youtube © Doug Filmes

PUTA RARA, PUTA MEXICANA - VAI SUA CAVALONA
(Clipe Oficial) Jeeh FDC, Menor MT, Yuri Redicopa, Pelé

Youtube © Funk 24por48