Skip to main content
Milton Nascimento

Milton Nascimento - Biography

Berühmter Sohn Rios: Milton Nascimento

Einer der berühmtesten Söhne Rio de Janeiros ist der Musiker und Komponist Milton Nascimento (* 26. Oktober 1942 in Rio de Janeiro).

Nascimento gilt als einer der prägenden Vertreter der Música Popular Brasileira (MPB), der „Popmusik“ Brasiliens. (MPB verbindet die klassische brasilianische Musik wie Samba und Bossa Nova mit ausländischen Stilen, wie z. B. Reggae.)

Karriereanfänge

Nascimento wurde als Baby von den Arbeitgebern seiner Mutter adoptiert. Sein Adoptivvater war Bankangestellter, Mathematiklehrer und Elektrotechniker, seine Adoptivmutter Musiklehrerin. Als er 1,5 Jahre alt war, starb seine leibliche Mutter und seine Pflegeeltern zogen mit ihm nach Três Pontas in Minas Gerais, wo Bergbau, Kaffeeanbau und Landwirtschaft das Leben bestimmten. Hier hörte Nascimento die Radiosendungen aus Rio de Janeiro und Sao Paulo, deren Empfang aufgrund der umliegenden Berge nur sehr schlecht war. Bis heute fühlt er sich der Region stark verbunden und bezeichnet sie als seine „Nahrung“ („Alimentação“).

Seine Karriere startete Nascimento in diversen Samba-Gruppen. Als er nach Rio zurückkehrte, befand sich der Bossa Nova in seiner absoluten Hochzeit. Damals konnte noch niemand etwas mit diesem eigenwilligen und leidenschaftlichen Musiker anfangen, der mit seiner Musik nicht dem Massengeschmack folgte. Erst sein Erfolg mit seinem Song "Travessia" auf einen Songfestival 1968 machte Nascimento bekannt und führte zu einem Vertrag mit einem US-Label und der LP „Courage“.

Aber trotz seines steigenden Erfolges ließ sich Nascimento nicht von der Musikindustrie vereinnahmen, die einen glatten Pop-Star aus ihm machen wollten. Er blieb sich treu, war schwierig zu kategorisieren und behielt einen gewissen Außenseiterstatus.

Internationaler Durchbruch

Der weltweite Durchbruch von Milton Nascimento kam 1974 mit dem Album „Native Dancer“, das er zusammen mit dem Jazzsaxophonisten Wayne Shorter aufnahm. Während seiner Karriere spielte er mit berühmten brasilianischen Künstlern wie Caetano Veloso, Chico Buarque und Gilberto Gil, genauso wie mit internationalen Stars wie Paul Simon, Pat Metheny, Peter Gabriel, Quincy Jones und Herbie Hancock. Nascimento wurde dreimal für den Grammy nomiert – 1991, 1995 und 1998 und erhielt ihn 1998 in der Kategorie „Best World Music Album“. Zu einem Konzert von Nascimento in Belo Horizonte im Jahr 1984 kamen sage und schreibe 150.000 Fans und auch in den Großstädten der USA spielt er vor ausverkauften Hallen.

In den Liedern des Multi-Talents geht es um Themen wie die universelle Liebe und den Kampf der Unterdrückten in Lateinamerika und in der ganzen Welt. Berühmte Lieder von Milton Nascimento sind z. B. „Canção da América“ und „Coração de Estudante“, das an das Begräbnis des Studenten Edson Luís erinnert, der 1968 von der Polizei getötet wurde. 1984 wurde das Lied zur Hymne der Bewegung für demokratische Wahlen in Brasilien. Im Laufe seiner 50jährigen Karriere schuf er ein eigenständiges und vielseitiges Werk mit einer großen musikalischen Bandbreite, das Einfluss auf viele andere Musiker hatte. Milton Nascimento wird oft als größter Musiker Brasiliens bezeichnet. Seine Musik ist eine Mischung aus brasilianischer und afrikanischer Volksmusik, klassischer europäischer Musik, brasilianischem Bossa Nova bis hin zur Rockmusik der Beatles. Er verfügt über eine eindringliche, fast spirituell klingende Stimme, „an agonizingly pure tenor that often slips into an ethereal falsetto" beschreibt sie Larry Rohter von der New York Times.