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Geister von Rio de Janeiro

Goitaca, die vergessenen Ureinwohner Brasiliens

Die wahren Geister von Rio de Janeiro!

Fussballweltmeisterschaft

Brasilien, besonders Rio de Janeiro wurde während der WM 2014, von Fußballbegeisterten aller Nationen gestürmt. Dafür mussten andere weichen. Die Verlierer waren Minderheiten, die ohne ihr Einverständnis abgedrängt, sprich „umgesiedelt" wurden. Für den Bau des Stadions wurde unter anderem eine historische Villa, in der Ureinwohner lebten, zerstört und „entfernt".

Karneval in Rio

Karneval in Rio, weltbekannt und weltberühmt! Millionen verfolgen das Spektakel alljährlich im TV und im Netz. Neben schillernden Schönheiten tummeln sich auch Hexen und Geister im farbenprächtigen Festzug unter dem Zuckerhut,Rio de Janeiros Wahrzeichen. Möglicherweise schweben dazwischen die Seelen verstorbener, genaugenommen ermordeter Ureinwohner. Völkermord, nicht nur an Eingeborenen, gab es und gibt es, vieles wurde und wird erst später publik, zu spät!

Untergang der Goitaca

Drehen wir die Zeit 600 Jahre zurück. Anfang des sechzehnten Jahrhunderts besiedelt der Stamm Goitaca mit 12000 Angehörigen die Küstenregion der heutigen Millionenstadt Rio de Janeiro. Am Strand leben die Goytacaces in mehr oder minder friedlichem Einvernehmen untereinander und mit ihren benachbarten Stämmen. Goitaca war ein Volk der Jäger und Sammler und wußte sich durchaus gegen feindliche Stämme zu verteidigen. Gegen 1500 ankerten die ersten Schiffe mit Einwanderen an den brasilianischen Küsten. Sie kamen vor allem aus Südeuropa, aus Portugal und Spanien. Brasilien wurde portugisische Kolonie und mit den Kolonialherren kam die Sklaverei ins Land. Anfänglich vorsichtiger Annäherung durch Tauschhandel waren die Eingeborenen zunehmend negativen Einflüssen ausgesetzt. Von den Eindringlingen unterdrückt, gefoltert, jeglichen materiellen Besitzes beraubt, verliert schliesslich auch der letzte Stammesangehörige der Goitaca sein Leben. Der Untergang der Goytacaces wurde zusätzlich von eingeschleppten Krankheiten und dem Weiterreichen von Alkohol begünstigt. Seit 1800 existiert dieser Volksstamm nicht mehr. Heute erinnert die Gemeinde "Campos dos Goytacazes" an ihn. Er ist durch Besitzgier, Rücksichtslosigkeit, Fremdenhass und Machtanspruch seines Feindes untergegangen. Diese menschlichen Eigenschaften bestimmen auch heute weltweit das Schicksal einzelner und ganzer Bevölkerungsgruppen. Völkermord stirbt nicht aus.

Sanfter Tourismus

Die Welt ist klein geworden. Fast jeder Ort ist für uns, die neuzeitlichen Entdecker", mit modernen und schnellen Verkehrsmittel in relativ kurzer Zeit erreichbar.Wir haben sie erobert und "unterworfen". Unterworfen den Gesetzen der Zivilisation, den Gesetzen der Marktwirtschaft, den Gesetzen des Tourismus, unterworfen unseren Ansprüchen. Urlauber erwarten selbst in den ärmsten Ländern der Welt Luxus pur. Wir sind heute nicht weniger schuldig als unsere Vorfahren, lassen uns vom Konsumzwang selbst und von anderen dirigieren. Der Mensch sollte aus der Vergangenheit lernen. Rio de Janeiro ist überall, gestern wie heute. Wenn wir auch in Zukunft Besitzdenken und Rücksichtslosigkeit,unseren Egoismus voran stellen, werden die Geister der Goitaca und alle anderen niemals ihren Seelenfrieden finden.