Cidade Maravilhosa
Ringsum um die Randgebiete und die Berghänge der Millionenmetropole findet man die sogenannten "Favelas".
Hier wohnen in relativ primitiven Behausungen die armen Bevölkerungsschichten, Menschen, die oftmals als billige Arbeitskräfte in den Wohnungen und Häusern der Mittel- und Oberschicht als Hausmädchen "Empregadas" angestellt sind oder die als Strand-Verkäufer, Schuhputzer, in Supermärkten als Tüten-Packer oder selbsternannte Parkeinweiser für einen Hungerlohn arbeiten.
Rund 20% der Stadtbevölkerung lebt mittlerweile in den Favelas von Rio.
Die beängstigenden Gegensätze zwischen starker Armut und extremen Reichtum sind dann auch als Ursache für die hohe Kriminalität auszumachen. Darum sollten gezielt unternehmungslustige Besucher auf Stadttour durch Cidade Maravilhosa einige Sicherheitsmaßnahmen beherzigen, um das starke Risiko für mögliche Diebstähle und Überfälle einzudämmen.
Wer sich sicher durch diese wunderschöne und tolle Stadt bewegen möchte, sollte versuchen, von den Einheimischen zu lernen und sich anzupassen bzw. nicht direkt als ausländischer Tourist aufzufallen. Hierzu zählt zum Beispiel, dass man auf teure Fotoausrüstung, exklusive Armbanduhren bzw. teure Schmuckgegenstände verzichtet. Speziell ahnungslose Touristen sind beliebte Opfer der trickreichen Kinderbanden und Taschendiebe.
Deswegen sollte man schon bei Einbruch der Dunkelheit abgelegene Straßen, einsame und unbelebte Strandabschnitte meiden. Diese Einschränkungen der Bewegungsfreiheit sind zwar schade, müssen aber vom den Reisenden, die nach Rio de Janeiro kommen hingenommen und akzeptiert werden, denn wenigstens tagsüber kann man sich auf gut besuchten Plätzen und in der Gegend der zahlreichen Sehenswürdigkeiten ziemlich sicher und frei bewegen. Wer dennoch einmal unangenehme Bekanntschaft mit den sogenannten "Arrastão" (organisierter Raubzug) bzw. einer Bande Wegelagerer machen sollte, der sollte ohne Diskussion und Zögern seine Wertgegenstände aushändigen und für diese Fälle auch nicht zu gering Geld mit sich führen. Viele Besucher kommen jedes Jahr nach Rio, trotz dieser Risiken, denn der einzigartige Charme und die Faszination, die von dieser Metropole ausgehen, ist jederzeit über alle Zweifel erhaben. Cidade Maravilhosa liegt an der Atlantikküste im Südosten Brasiliens, an der Guanabara-Bucht (Baía de Guanabara) genauer gesagt.
Sightseeing RJ
Der Hauptanziehungspunkt für ausländische Besucher ist das Stadtgebiet von Rio.
Dabei wird gern vergessen oder verwechselt, dass die Hauptstadt des gleichnamigen Bundesstaates (Abkürzung: RJ) auch Rio de Janeiro ist. Einige sehenswerte Orte , z.B. tropische Inseln und Badeorte mit Traumstränden wie Búzios, Angra dos Reis, Paratí oder auch Cabo Rio de Janeiro liegen etliche Kilometer von Rio Stadtzentrum entfernt. Wer also reizvolle Naturparadiese, die historischen Bauwerke aus der Kolonialzeit oder tropische Berglandschaften im Umkreis von Rio de Janeiro (Estado do Rio de Janeiro) ausschöpfen möchte, der sollte immer viele Autostunden an Anreisezeit mit einplanen. Hier einige Beispiele: Ungefähr 60 Km nördlich der Stadt liegt die ehemalige Kaiserresidenz Petrópolis. Die idyllischen Naturstrände des Ferienort Búzios mit seinem Fischerdorf-Flair sind ca 170 km östlich von Rio de Janeiro entfernt. Die Kolonialarchitektur von Paratí (Paraty), welche denkmalgeschützt ist bzw. das um den Nationalpark Serra da Bocaina liegende Naturschutzgebiet sind 250km von Millionenstadt Cidade Maravilhosa entfernt; es liegt auf dem halben Wege nach São Paulo. Der Strand der Copacabana, der sich sichelförmige entlang zieht liegt an der Avenida Atlântica (das ist die Hauptstraße an der Strandpromenade), erfasste zweifelsohne den Rio de Janeiro-Mythos und das klassische Lebensgefühl von Cidade Maravilhosa am aller besten ein, denn hier gibt es viele Bars, Restaurant und Straßencafés. Noch heute zu jeder Tages- und Nachtzeit, pulsiert das Leben und die Lebensfreude der "Copa".Das Nachtleben in den 50er- und 60er-Jahren war an der Copacabana, im nebenan liegenden Stadtteil und "damaligem" Künstlerviertel Ipanema mehr als legendär, da hier der Geburtsort von der Bossa-Nova-Musik (z.B."Girl From Ipanema geschrieben von Antônio, Carlos 'Tom' Jobim und von Vinícius de Moraes / Garota de Ipanema ) liegt. Leider hat heute die Copacabana, der wahrscheinlich bekannteste Strand der Erde, viel von seinem alten Charme verloren.
Die Wochenenden der heißen Sommermonate, von November bis März einen jeden Jahres, kommen hunderte von Cariocas und 90% der Touristen, den fast 3 km langen Strand zwischen dem der "Forte Duque de Caxias" oder besser gesagt dem "Forte de Copacabana" (Copacabana-Festung) und der "Pedra do Leme" besuchen. Die Copacabana ist weder Rio de Janeiros sauberster, längster, tollster noch schönster Strand, selbst bei den Ortsansässigen sind die nahebei liegenden Strände von Ipanema und Leblon zwischenzeitlich als die bessere Wahl. Die Copacabana zählt nur als die touristische Lebensader und das offizielle Aushängeschild von Rio, mit dem immer größer werdenden Körperkult und dem alles wichtigen Sehen und Gesehen werden. An Cidade Maravilhosas Küstenregion reiht sich mehr oder weniger Strand an Strand, aber die einsamen und schönen Vorzeigestrände liegen ziemlich außerhalb. Die bekanntesten Strände sind zwar doch noch Copacabana, Arpoador, Leblon und Ipanema, aber diese Bekanntheit in der ganzen Welt kommt nicht von ungefähr, da diese Strände ohnehin dicht beieinander im tiefen Zentrum des Tourismus liegen. Nur einige Kilometer außerhalb entfernt der Stadt, abgegrenzt durch den Felsenberg oder besser gesagt den. Hügel des "Morro dos Dois Irmãos" befinden sich die einsameren und "neuen" Strände von Rio de Janeiro.
Nach São Conrado gelangt man über die doppelstöckige Brücke und 2 Tunnel an der Küstenstraße (Avenida Niemeyer) entlang, wo sich der 17 km lange Traumstrand von Barra da Tijuca erstreckt. Weitere fast naturbelassene Badestrände folgen direkt nach der "Barra", z.B. der Traumstrand von "Recreio dos Bandeirantes" oder der "Prainha", natürlich auch das Surferparadies von "Grumari" oder der Praia da Brisa (in der Landessprache genannt Barra de Guaratiba). Die Distanz zwischen Copacabana und dem Traumstrand von Grumari beträgt ca. 50km und für eine spontane Stippvisite, sollte man bedenken, dass der abgelegene Traumstrand nur mit dem Bus oder einem Auto einfach zu erreichen ist. Am späten Nachmittag und natürlich am Abend gehört das Flanieren durch die belebte Einkaufsmeile in Ipanema, sowieso das Schländern und Spazieren an der Copacabana zum absoluten Pflichtprogramm.
Wer keine Lust auf Karnevalstrubel und Samba hat, der sollte sich bei seinem Urlaub von der Kulisse der Stadt überfluten lassen , denn neben zahlreichen Parks und eher kleineren Parkanlagen hat Rio einen beeindruckenden Botanischen Garten (auch genannt Jardim Botânico) und mit einem Durchmesser von 39,72 km² mit eines der größeren städtischen Waldgebiete der Erde, den Nationalpark mit dem Namen Floresta da Tijuca (in der Landessprache genannt : Parque Nacional da Tijuca).
Ich hoffe mit diesem kleinen Einblick in Land und Leute von Cidade Maravilhosa konnte ich Ihr Interesse wecken, um auch selbst mal einen Urlaub dort zu verbringen.