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Beim Wandern im Nationalpark Serra dos Órgãos kann man den Dedo de Deus betrachten
Wandern und Klettern im Nationalpark Serra dos Órgãos

Wandern & Klettern

Wer dem Großstadttrubel entfliehen möchte, kann in der Nähe von Rio de Janeiro auch wunderbar wandern, klettern und dabei die Natur genießen. Der nur 55 km nordwestlich der Metropole gelegene Nationalpark Serra dos Órgãos ist ein wahres Natur- und Wanderparadies.

Natur erleben

Die Natur im Nationalpark Serra dos Órgãos ist üppig und unberührt. Charakteristisch für diese Region sind der tropische Regenwald mit seiner reichen Flora und Fauna, die bizarr geformten Berge sowie die in der Baia de Guanabara mündenden Flüße mit ihren unzähligen Wasserfällen. Tropischer Regenwald

Nicht weit weg von Rio de Janeiro erstreckt sich der unberührte Regenwald des Nationalparks Serra dos Órgãos, der zu einem der am besten erhaltenen Regenwäldern Brasiliens gehört. Ab 1800 m Höhe findet man auch Büsche, kleinere Bäume, Gräser und Kräuter. Die Steine sind in höheren Lagen teilweise mit Moosen und Flechten bewachsen. Die üppige Natur des Nationalparks besteht aus ca. 2800 Pflanzenarten. Darunter sind 369 Orchideenarten sowie endemische Pflanzen, die nur im Nationalpark Serra dos Órgãos gedeihen, zu finden. Zudem bewohnen zahlreiche Tierarten den Park. Dazu zählen Primaten, Reptilien, Amphibien, viele Vögel sowie unzählige Insekten. Einige der hier beheimateten Tiere sind vom Aussterben bedroht.

Bizarre Berge

Die zerklüfteten Berge der Serra dos Órgãos zählen zu den höchsten und einzigartigsten Gipfeln in Brasilien. Der Pedra do Sino, auch Glockenberg genannt, ist mit 2263 Metern die höchste Erhebung im Nationalpark. Weitere 10 Berge erreichen Höhen von über 2200 Meter.

Das Wahrzeichen des Nationalparks Serra dos Órgãos ist das Orgelgebirge. Diese an Orgelpfeifen erinnernden Felsformationen sind an klaren Tagen sogar von Rio de Janeiro aus zu sehen. Beim Wandern kann man von einer der zahlreichen Aussichtsplattformen das beeindruckende Panorama über die wunderschönen Täler und Berge genießen.

Wasserfälle

Neben den bizarren Bergen findet man im Gebiet der Serra dos Órgãos Flüsse mit zahlreichen Wasserfällen. Wenn man nach dem Wandern eine Badepause einlegen möchte, eignen sich zum Beispiel die beiden Wasserfälle Cachoeira das Andorinhas und Poço Verde besonders gut für ein erfrischendes Bad. Der Cachoeira das Andorinhas ist 15m hoch und fällt in ein Becken mit ruhigem Wasser. Der Poço Verde, auch der Grüne Brunnen genannt, ist ein grünlich gefärbter Naturpool. Ein schöner Wasserfall, ist auch der 32 Meter hohe Véu da Noiva.

Wandern

Im Nationalpark Serra dos Órgãos kann man sehr unterschiedliche Wandertouren unternehmen, von einem für jeden zu bewältigenden Spaziergang bis hin zu sehr schwierigen Wandertouren.

Wandern entlang des Trilha Petrópolis-Teresópolis

Der berühmteste und am meisten besuchte Wanderweg der Serra dos Órgãos ist der Trilha Petrópolis-Teresópolis. Diese Durchquerung des Parks, vorbei am Pedra do Sino und Castelo do Açu dauert ca. drei Tage.

Wandern zum Pedra do Acu

Einen wunderbaren Ausblick über die Bucht Baia de Guanabara bekommt man vom Pedra do Acu, auch Castelo do Açu genannt. Pedra do Acu ist eine imposante Felsformation auf einem Berg. Die in Vale do Bonfim in Petrópolis beginnende Wanderung ist als schwierig einzustufen.

Wandern zum Aussichtspunkt Alexandre Oliveira

Wer lieber eine einfache Tour machen möchte, kann zum Beispiel zum Aussichtspunkt Alexandre Oliveira wandern. Dieser bietet eine Aussicht über die Stadt Teresópolis und dauert 40 Minuten. Diese Wanderung ist auch unter dem Namen Trila Mozart Catão bekannt.

Wandern entlang Trilha Beija-Flor

Für Vogelliebhaber empfiehlt es sich entlang des Trilha Beija-Flor, des Kolibris Weges, zu wandern. Es handelt sich hier um eine sehr einfache, 3 km lange Wanderung. Sie beginnt hinter Cenário Verde. Der fünfzehn minütige Trilha da Primavera Spaziergang ist für jedermann geeignet. Entlang des „Frühlingsweges“ stehen zudem Informationsschilder.

Klettern

Der Nationalpark Serra dos Órgãos ist auch berühmt für seine Kletterpfade. Sie gelten als die bedeutendsten in ganz Brasilien. Klettern auf den Dedo de Deus

Der unter den Bergsteigern beliebteste Gipfel ist der 1692 m hohe Dedo de Deus, der als „Finger Gottes“ zu einem Aushängeschild der Region geworden ist. Auf diesen Gipfel zu klettern ist einfach, wenn man entsprechende Erfahrung hat. Für den Weg zur Basis und zurück sollte man einen Tag einrechnen. Für die Klettertour ist eine Erlaubnis der IBAMA nötig.

Klettern auf den Dedo de Nossa Senhora

Ein ebenfalls bekannter Gipfel ist der Dedo de Nossa Senhora, der “Finger der Gottesmutter“. Er ist 1406 m hoch. Die Wanderung zur Basis dauert 4 Stunden und führt durch einen Wald. Auch für den Finger der "Gottesmutter“ wird eine Erlaubnis der IBAMA benötigt. Zusätzlich gibt es eine Auflage, diese Klettertour nur mit einem erfahrenen lokalen Führer zu unternehmen.

Klettern auf den Pedra do Sino

Pedra do Sino (Glockenstein) ist mit 2263 m der höchste Gipfel in der Serra dos Órgãos. Der westliche Teil des Pedra do Sino gilt als die anspruchsvollste Klettertour in ganz Brasilien. Die 500 m hohe Felswand wird auch “Ort der Giganten“ genannt. Der Weg von Teresópolis bis zu der in 1200 m Höhe gelegenen Basis ist 14 km lang. Zuerst geht es steil durch den Wald. Man geht hier an zwei Wasserfällen vorbei, an denen eine Verschnaufpause zu empfehlen ist. Später wird der Weg einfacher und man genießt beim Wandern eine wunderbare Aussicht über die Serra dos Órgãos. Diese Klettertour muss ebenfalls von der IBAMA genehmigt werden.