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Favelas-Führungen

Straßenszene in der Favela da Rocinha (Rio de Janeiro)
Rio de Janeiro – einmal anders - Sightseeing in der Favela

Favelas-Führungen

„Wo viel Licht ist, sind auch viel Schatten.“

Nicht nur in der Hochphase vor der Fußball-Weltmeisterschaft, kann sich Rio de Janeiro diesem Sprichwort nicht entziehen. Allein beim Namen dieser brasilianischen Stadt kommen einem automatisch Bilder von den weißen Sandstränden (Copacabana: Informationen über die Copacabana in Wikipedia, dem Zuckerhut, der Christus-Statue (Monumento Cristo Redentor: Wikipedia-Informationen zur Christus-Statue, das Samba-Festival (RIO CARNIVAL: The Guide for Carnival in Rio de Janeiro) und - klar - die Fußball-Weltmeisterschaft im Juni in den Sinn.

Favelas-Führungen für Touristen

Abseits der touristischen Pfade wollte ich das weniger bekannte und oft verdrängte „andere“ Rio kennenlernen. Im Internet stieß ich dann bei meiner Recherche erstaunlicherweise auf einige Anbieter von unterschiedlichsten Besichtigungstouren durch einige Favelas, den sogenannten Favelas-Touren (z.B.: Favela-Tour-Anbieter auf tripadvisor). Anfänglich skeptisch, las ich mir die Kommentare und Bewertungen aufmerksam durch und entschied mich letztlich das Wagnis einzugehen, und nahm an einer geführten Tour durch die Favelas, den Armenvierteln von Rio, teil. Ein wichtiger Grund für mich war, dass die Favelas finanziell und materiell durch die Anbieter unterstützt werden, ein weiterer Grund war die „relative“ Sicherheit während der Tour selbst. Was früher lebensgefährlich gewesen ist, hat sich durch die erheblich verstärkte Polizeipräsenz, zumindest in den südlichen Bezirken, bedeutend verbessert. Schließlich wollte man zur Fußball-WM und den Olympischen Spielen 2016 den Drogenhandel und die kriminellen Banden aus den Favelas vertreiben.

Favelas entdecken

Gustavol, unser junger Stadtführer, kam selbst aus einer Favela (Pereira da Silva) und konnte somit einiges über die Geschichte, die Menschen, die soziale Struktur und auch zu Drogen und Bandenkriminalität erzählen. Er führte uns durch verwirrend viele schmale Gassen, über unzählige Treppen durch ein riesiges Häusermeer. An den allgegenwärtigen Müll, den Verfall und das abenteuerliche Kabelgewirr der Stromleitungen über den Köpfen gewöhnt man sich mit der Zeit. Neben den vielen durchweg freundlichen Menschen, denen wir auf der Tour begegneten, fand ich am beeindruckendsten den atemberaubenden Blick über die gesamte Favela vom Dach einer Hütte, die wir durch die guten Kontakte unseres Führers betreten durften.

Favelas-Eindrücke

Für den Normalo-Touristen ist es allerdings erschreckend zu erleben, in welch ärmlichen Verhältnissen die Menschen hier - als Kontrast zum prosperierenden Zentrum - leben. Nichtdestotrotz blüht zwischen den Baracken und in den verwinkelten Labyrinthen der Hütten das Leben. Nicht immer funktioniert die Strom- oder Wasserversorgung, die Leute haben sich darauf eingestellt mit weniger auszukommen. Mittlerweile auch an die steigende Zahl von Touristen, die diese Favelas-Touren buchen und durch „ihre“ Straßen laufen.

Mein Fazit:

Wer also Rio von einer etwas anderen Sichtweise aus betrachten möchte, dem kann ich nur diese Favelas-Touren empfehlen. Dort erlebt man die anderen „Schlüsselorte“ der großen Stadt und erfährt in einer ungezwungenen Atmosphäre viel von der Lebensweise und der Freundlichkeit der Bewohner dieser Viertel. Über Youtube findet man auch noch sehr schöne Beiträge zum Thema Favelas für Touristen: Rio für Fortgeschrittene - Favelas im Aufbruch (Doku auf Youtube) oder Mitten in einer Favela in Rio: Armenviertel als Touristenmagnet (Video auf Youtube).

Escadaria Selarón

Escadaria Selarón in Rio de Janeiro
Treppenkunstwerk in Rio de Janeiro

Escadaria Selarón

Die Escadaria Selarón zählt zu den bekanntesten Treppen der Welt und verbindet die beiden Stadtviertel Santa Teresa und Lapa.

Die Treppe ist nach dem Künstler Jorge Selarón benannt, der 1947 in Chile geboren wurde, seine Heimat aus politischen Gründen verlassen musste und schließlich eine neue Heimat in Brasilien fand, nachdem er zuvor über 50 Länder bereist und auch dort gelebt hatte. Mit seinem Lebenswerk setzte der Künstler Selarón Brasilien ein Denkmal, er wurde zum Ehrenbürger der Stadt Rio de Janeiro (die von den Brasilianern auch liebevoll Cidade Maravilhosa genannt wird) ernannt und sein größtes und bekanntestes Kunstwerk zählt inzwischen zu den wichtigsten touristischen Highlights der brasilianischen Metropole.

Die Selarón Treppe, die der Künstler jahrelang beständig veränderte und überarbeitete, jedoch nie vollendete, wurde schließlich im Jahre 2005 vom Bürgermeister von Rio als historisches Monument eingestuft. Santa Teresa ist ein Künstlerviertel auf einem Hügel, zu dem eine kleine nostalgische Bahn hinauf fährt. Alternativ hierzu kann man vom Zentrum aus Rio de Janeiro für 2,75 Reales (Preis 2013) einen nicht klimatisierten Bus oder für 2,85 Reales einen Bus mit Klimaanlage nehmen. Lapa ist ein Stadtteil von Rio, der für seine Sehenswürdigkeiten und ein ausgelassenes Nachtleben bekannt ist.

Die Selarón Treppe mit etwa 250 Stufen, die eine Länge von ca. 125 m hat, besteht aus und ist geschmückt von Fliesen, Keramikkacheln aus der ganzen Welt sowie Spiegelstücken. Die Idee des Künstlers Selaron, die nach ihm benannte Treppe, die an seinem Haus in Rio de Janeiro entlang führte, in ein lebendiges und internationales Kunstwerk zu verwandeln, entstand angeblich aus einer Laune heraus in den frühen 90er Jahren des letzten Jahrtausends. Obgleich ursprünglich die Malerei Selarón's Leidenschaft war, mit der er ursprünglich seinen Lebensunterhalt verdiente (angeblich verkaufte er über 25.000 Porträts), wurde die Treppe „Escadaria Selarón" zu seiner obsessiv betriebenen Lebensaufgabe, die er bis zur Erschöpfung betrieb. Spenden von Einheimischen und Touristen ermöglichten es ihm, bis zu seinem überraschenden Tod weiter an dieser sehr ungewöhnlichen Treppe zu arbeiten. Die genaue Todesursache des Künstlers, der im Januar 2013 im Alter von 65 Jahren starb und tot auf „seiner" Treppe aufgefunden wurde, konnte bis zum heutigen Tage anscheinend nie genau nachgewiesen werden. Zwar sprach der Künstler in einem Interview, welches eine Zeitung, die in Rio de Janeiro erscheint, an seinem Todestag veröffentlichte, von Menschen, die ihn bedrohten, und dass er verraten worden sei, allerdings gehen Freunde wegen seiner Depressionen von einem Selbstmord aus.

Sightseeing Lapa & Escadaria Selarón

Die Treppe von Selarón besteht aus über 2.000 Ziegeln und Kacheln, überwiegend in den Farben gelb, grün und blau (in Anlehnung an die brasilianische Flagge). Je bekannter die Treppe wurde und je mehr Touristen sie besuchten, um so mehr Kacheln erhielt der Künstler aus der ganzen Welt zugesandt. Auf diese Art und Weise konnte er Fliesen aus über 60 Ländern (manche sprechen auch von 120 Ländern) verarbeiten. Unter ihnen sind auch europäische Motive wie Stadtansichten von Monaco, Paris, Belgrad, Brügge und Heidelberg vorhanden. Am unteren Ende der Selarón-Treppe befindet sich eine sich pyramidenförmig nach oben verjüngende Mauer mit einer Darstellung der Bucht von Guanabara, die vom Künstler mit hauptsächlich in Rottönen gehaltenen Kacheln verkleidet wurde und auf deren höchstem Absatz die Inschrift „Brasilien, ich liebe Dich. Selarón" zu lesen ist. Am oberen Ende der Treppe befindet sich ein sehr großes Mosaik der brasilianischen Flagge. In einem Text auf den Kacheln, mit dem Selarón sein Treppen-Werk beschreibt und es als „Die große Verrücktheit" bezeichnet, schreibt er, dass dieser verrückte und unvollendete Traum mit dem letzen Tage seines Lebens endet.

Die Treppe hat mittlerweile einen derartigen Bekanntheitsgrad, dass Dokumentationen über sie gedreht wurden und sie als Hintergrund für Videoclips und Fotoshootings verwendet wurde. (Selaron Treppe auf youtube). Ein ständig wiederkehrendes Motiv in Selarón's Werken ist eine schwarze, schwangere Frau, die er jeden Tag und bis zu 365 mal am Tag malte. Manchmal ist diese Frau mit seinem Gesicht dargestellt. Selarón hat hiermit seine Vergangenheit verarbeitet. Als er aus politischen Gründen aus Chile fliehen musste, ließ er seine schwangere Frau zurück und erfuhr später, dass sie und das Kind nicht mehr am Leben waren. Weitere Informationen zur Selarón Treppe und zum Künstler Jorge Selarón finden Sie unter dem folgenden Link im Interview mit Selarón.

Brasilien mit dem Auto erkunden

Brasilien und Rio mit dem Auto erkunden
Es ist lohnend, Brasilien mit dem Auto zu erkunden!

Brasilien mit dem Auto erkunden

Jedoch sollte die Tour gut vorbereitet sein.
Die folgenden Tipps können bei der Planung Ihres Urlaubs helfen.

Viele Touristen, die Ihren Urlaub in Brasilien planen, beschränken sich dabei auf wenige Städte, wie zum Beispiel Rio de Janeiro. Wenn jedoch ein längerer Aufenthalt in Brasilien geplant wird, sollte man ruhig mehr als nur die typischen, touristischen Ziele und großen Städte wie Rio de Janeiro dieses überaus vielseitigen Landes ansteuern. Ideal kann man das Land mit all seinen Facetten erleben und sich selbst frei bewegen, wenn man das Land oder die Stadt Rio de Janeiro mit dem Auto erkundet.

Als Führerscheinneuling ist es auf keinen Fall zu empfehlen, ohne Fahrpraxis auf den Straßen von Rio de Janeiro unterwegs zu sein. Denn oft ist Fahrpraxis in Form von schneller Reaktion gefragt, ohne das eigene Fahrzeug physikalisch zu überschätzen. Da zieht ein überholender Autofahrer direkt vor einem rechts rein, nur um dort dann nach rechts ab zu biegen. Oder bei einer Vollbremsung auf der Gegenfahrbahn kommt plötzlich der leere Sattelauflieger eines Lastzug einem quer entgegen.

Doch wenn man mit dem Auto durch Brasilien reist oder durch die Stadt Rio de Janeiro fährt, bietet das einem die Chance, zügig und flexibel vorwärts zu kommen und gleichzeitig zahlreiche Eindrücke zu sammeln. Da in den meisten größeren Städten wie Rio de Janeiro namhafte Autovermieter ansässig sind, ist es wirklich einfach, sich einen Mietwagen schon am Flughafen von Rio de Janeiro anzumieten. Allerdings ist es jedoch sinnvoll, ein solches Auto bereits vor Reiseantritt zu reservieren, denn über diesen Weg kann man häufig nicht nur Geld sparen, sondern man stellt auch sicher, dass das gewünschte Mietfahrzeug bei Ankunft sofort auf einen wartet. Es reicht in Rio oftmals vollkommen aus, volljährig zu sein und einen internationalen Führerschein zu besitzen, um ein Fahrzeug auszuleihen.

Die Straßen in Brasilien und in Rio

In nur wenigen Ländern können die Straßen so verschieden sein wie in Brasilien: Einige Autobahnen befinden sich in einem hervorragendem Zustand, wo bei dem einen oder anderem auch Neid aufkommen könnte. Doch das ist nicht überall so. Anderen Ortes bietet sich ein ein katastrophales Straßenbild. Die Straßen um die Stadt Rio de Janeiro sind recht gut ausgebaut und die Stadt selbst ist gut über die Autobahn erreichbar. Doch innerhalb von Rio de Janeiro sind die Straßen recht häufig überlastet. Die Straßenverkehrsregeln sind für Europäer gewöhnungsbedürftig, denn z.B. wechseln in Rio de Janeiro die Einbahnstraßen je nach Tageszeit die Richtung und Ampeln haben oft nur eine dekorative Bedeutung. Eine genaue Routenplanung in Rio ist daher sehr empfehlenswert: Über das Internet ist es möglich, zumindest für Fernverbindungen die Straßen zu ermitteln, welche sich in einem guten Zustand befinden. Zudem ist es ratsam, sich weitere Informationen vor Ort einzuholen und sich zusätzlich persönlich dort nach den besten Verbindungen zu erkundigen. Außerdem ist es eine clevere Wahl, beim fahrbaren Untersatz auf einen geländegängiges Fahrzeug zu setzen. Natürlich bleibt die Wahl jedem selbst überlassen, doch in einigen Regionen werden Sie den Komfort eines Geländewagens sehr zu schätzen wissen!

Hinweise zur Sicherheit

Die Sicherheit beim Autofahren auf brasilianischen Straßen spielt gleich in zweierlei Hinsicht eine große Rolle: Zum einen wäre da die Verkehrssicherheit, die ganz und gar nicht mit der deutschen zu vergleichen ist. Die Verkehrsteilnehmer halten sich nicht unbedingt an die Regeln. Daher gilt besonders in Städten wie Rio de Janeiro: Fahren Sie sehr achtsam und vorsichtig, um in plötzlich ungewohnten Situationen möglichst schnell reagieren zu können. Es gibt noch ein zweites Sicherheitsrisiko, leider dreht es sich hierbei um die immer noch vorkommenden Überfälle auf Autos. Am sichersten ist man unterwegs, wenn man stets die Türen verriegelt lässt und auf viel befahrenen Verkehrswegen unterwegs ist. Mein Tipp: Vor Fahrtantritt bzw. jeder Etappe empfiehlt es sich, vertrauenswürdige Personen (beispielsweise die Angestellten von Hotels) nach sicheren Straßen, auch in Rio de Janeiro, zu fragen. Zudem sollten Sie es vermeiden, auf wenig befahrenen Routen anzuhalten, auch wenn Sie von anderen Verkehrsteilnehmern darum gebeten werden. Ganz wichtig: Nachts ist es äußerst riskant anzuhalten.

Jede Tankgelegenheit nutzen

Auch über das Tanken in Brasilien sollten sie ausreichen informiert sein! Einige Urlauber haben beispielsweise die Befürchtung, an einigen Tankstellen keinen hochwertigen Kraftstoffe zu erhalten. Jedoch ist es generell um die Kraftstoffqualität gut bestellt, die Qualität von Ethanol-Sprit und Autogas ist sehr häufig vollkommen in Ordnung – allerdings ist das wesentlich größere Problem die Verfügbarkeit. Während in Großstädten wie Rio de Janeiro ausreichend Tankstellen vorhanden sind, wird es außerhalb von Rio de Janeiro etwas schwieriger, da die Wegstrecken zwischen den einzelnen Tankstellen teilweise extrem groß sein können. Teilweise muss man mehrere hundert Kilometer fahren, bis man die nächste Tankstelle erreicht. Deshalb empfiehlt es sich besonders in ländlichen Regionen, bei jeder Gelegenheit den Tank zu befüllen.

Cidade Maravilhosa

Urca - Cidade Maravilhosa
Informationen rund um Rio de Janeiro!

Cidade Maravilhosa

Rio mit seinen mehr als 6 Millionen Einwohnern im Stadtgebiet ist die zweitgrößte Stadt Brasiliens und in den vergangenen und letzten 50 Jahren hat sich die Einwohnerzahl so gut wie verdoppelt. Die gesellschaftlichen Probleme, die daraus entstanden sind, werden in den vielen Armenvierteln sehr offensichtlich.

Ringsum um die Randgebiete und die Berghänge der Millionenmetropole findet man die sogenannten "Favelas".

Hier wohnen in relativ primitiven Behausungen die armen Bevölkerungsschichten, Menschen, die oftmals als billige Arbeitskräfte in den Wohnungen und Häusern der Mittel- und Oberschicht als Hausmädchen "Empregadas" angestellt sind oder die als Strand-Verkäufer, Schuhputzer, in Supermärkten als Tüten-Packer oder selbsternannte Parkeinweiser für einen Hungerlohn arbeiten.

Rund 20% der Stadtbevölkerung lebt mittlerweile in den Favelas von Rio.

Die beängstigenden Gegensätze zwischen starker Armut und extremen Reichtum sind dann auch als Ursache für die hohe Kriminalität auszumachen. Darum sollten gezielt unternehmungslustige Besucher auf Stadttour durch Cidade Maravilhosa einige Sicherheitsmaßnahmen beherzigen, um das starke Risiko für mögliche Diebstähle und Überfälle einzudämmen.

Wer sich sicher durch diese wunderschöne und tolle Stadt bewegen möchte, sollte versuchen, von den Einheimischen zu lernen und sich anzupassen bzw. nicht direkt als ausländischer Tourist aufzufallen. Hierzu zählt zum Beispiel, dass man auf teure Fotoausrüstung, exklusive Armbanduhren bzw. teure Schmuckgegenstände verzichtet. Speziell ahnungslose Touristen sind beliebte Opfer der trickreichen Kinderbanden und Taschendiebe.

Deswegen sollte man schon bei Einbruch der Dunkelheit abgelegene Straßen, einsame und unbelebte Strandabschnitte meiden. Diese Einschränkungen der Bewegungsfreiheit sind zwar schade, müssen aber vom den Reisenden, die nach Rio de Janeiro kommen hingenommen und akzeptiert werden, denn wenigstens tagsüber kann man sich auf gut besuchten Plätzen und in der Gegend der zahlreichen Sehenswürdigkeiten ziemlich sicher und frei bewegen. Wer dennoch einmal unangenehme Bekanntschaft mit den sogenannten "Arrastão" (organisierter Raubzug) bzw. einer Bande Wegelagerer machen sollte, der sollte ohne Diskussion und Zögern seine Wertgegenstände aushändigen und für diese Fälle auch nicht zu gering Geld mit sich führen. Viele Besucher kommen jedes Jahr nach Rio, trotz dieser Risiken, denn der einzigartige Charme und die Faszination, die von dieser Metropole ausgehen, ist jederzeit über alle Zweifel erhaben. Cidade Maravilhosa liegt an der Atlantikküste im Südosten Brasiliens, an der Guanabara-Bucht (Baía de Guanabara) genauer gesagt.

Sightseeing RJ

Der Hauptanziehungspunkt für ausländische Besucher ist das Stadtgebiet von Rio.

Dabei wird gern vergessen oder verwechselt, dass die Hauptstadt des gleichnamigen Bundesstaates (Abkürzung: RJ) auch Rio de Janeiro ist. Einige sehenswerte Orte , z.B. tropische Inseln und Badeorte mit Traumstränden wie Búzios, Angra dos Reis, Paratí oder auch Cabo Rio de Janeiro liegen etliche Kilometer von Rio Stadtzentrum entfernt. Wer also reizvolle Naturparadiese, die historischen Bauwerke aus der Kolonialzeit oder tropische Berglandschaften im Umkreis von Rio de Janeiro (Estado do Rio de Janeiro) ausschöpfen möchte, der sollte immer viele Autostunden an Anreisezeit mit einplanen. Hier einige Beispiele: Ungefähr 60 Km nördlich der Stadt liegt die ehemalige Kaiserresidenz Petrópolis. Die idyllischen Naturstrände des Ferienort Búzios mit seinem Fischerdorf-Flair sind ca 170 km östlich von Rio de Janeiro entfernt. Die Kolonialarchitektur von Paratí (Paraty), welche denkmalgeschützt ist bzw. das um den Nationalpark Serra da Bocaina liegende Naturschutzgebiet sind 250km von Millionenstadt Cidade Maravilhosa entfernt; es liegt auf dem halben Wege nach São Paulo. Der Strand der Copacabana, der sich sichelförmige entlang zieht liegt an der Avenida Atlântica (das ist die Hauptstraße an der Strandpromenade), erfasste zweifelsohne den Rio de Janeiro-Mythos und das klassische Lebensgefühl von Cidade Maravilhosa am aller besten ein, denn hier gibt es viele Bars, Restaurant und Straßencafés. Noch heute zu jeder Tages- und Nachtzeit, pulsiert das Leben und die Lebensfreude der "Copa".Das Nachtleben in den 50er- und 60er-Jahren war an der Copacabana, im nebenan liegenden Stadtteil und "damaligem" Künstlerviertel Ipanema mehr als legendär, da hier der Geburtsort von der Bossa-Nova-Musik (z.B."Girl From Ipanema geschrieben von Antônio, Carlos 'Tom' Jobim und von Vinícius de Moraes / Garota de Ipanema ) liegt. Leider hat heute die Copacabana, der wahrscheinlich bekannteste Strand der Erde, viel von seinem alten Charme verloren.

Die Wochenenden der heißen Sommermonate, von November bis März einen jeden Jahres, kommen hunderte von Cariocas und 90% der Touristen, den fast 3 km langen Strand zwischen dem der "Forte Duque de Caxias" oder besser gesagt dem "Forte de Copacabana" (Copacabana-Festung) und der "Pedra do Leme" besuchen. Die Copacabana ist weder Rio de Janeiros sauberster, längster, tollster noch schönster Strand, selbst bei den Ortsansässigen sind die nahebei liegenden Strände von Ipanema und Leblon zwischenzeitlich als die bessere Wahl. Die Copacabana zählt nur als die touristische Lebensader und das offizielle Aushängeschild von Rio, mit dem immer größer werdenden Körperkult und dem alles wichtigen Sehen und Gesehen werden. An Cidade Maravilhosas Küstenregion reiht sich mehr oder weniger Strand an Strand, aber die einsamen und schönen Vorzeigestrände liegen ziemlich außerhalb. Die bekanntesten Strände sind zwar doch noch Copacabana, Arpoador, Leblon und Ipanema, aber diese Bekanntheit in der ganzen Welt kommt nicht von ungefähr, da diese Strände ohnehin dicht beieinander im tiefen Zentrum des Tourismus liegen. Nur einige Kilometer außerhalb entfernt der Stadt, abgegrenzt durch den Felsenberg oder besser gesagt den. Hügel des "Morro dos Dois Irmãos" befinden sich die einsameren und "neuen" Strände von Rio de Janeiro.

Nach São Conrado gelangt man über die doppelstöckige Brücke und 2 Tunnel an der Küstenstraße (Avenida Niemeyer) entlang, wo sich der 17 km lange Traumstrand von Barra da Tijuca erstreckt. Weitere fast naturbelassene Badestrände folgen direkt nach der "Barra", z.B. der Traumstrand von "Recreio dos Bandeirantes" oder der "Prainha", natürlich auch das Surferparadies von "Grumari" oder der Praia da Brisa (in der Landessprache genannt Barra de Guaratiba). Die Distanz zwischen Copacabana und dem Traumstrand von Grumari beträgt ca. 50km und für eine spontane Stippvisite, sollte man bedenken, dass der abgelegene Traumstrand nur mit dem Bus oder einem Auto einfach zu erreichen ist. Am späten Nachmittag und natürlich am Abend gehört das Flanieren durch die belebte Einkaufsmeile in Ipanema, sowieso das Schländern und Spazieren an der Copacabana zum absoluten Pflichtprogramm.

Wer keine Lust auf Karnevalstrubel und Samba hat, der sollte sich bei seinem Urlaub von der Kulisse der Stadt überfluten lassen , denn neben zahlreichen Parks und eher kleineren Parkanlagen hat Rio einen beeindruckenden Botanischen Garten (auch genannt Jardim Botânico) und mit einem Durchmesser von 39,72 km² mit eines der größeren städtischen Waldgebiete der Erde, den Nationalpark mit dem Namen Floresta da Tijuca (in der Landessprache genannt : Parque Nacional da Tijuca).

Ich hoffe mit diesem kleinen Einblick in Land und Leute von Cidade Maravilhosa konnte ich Ihr Interesse wecken, um auch selbst mal einen Urlaub dort zu verbringen.